Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Weihnacht
  Produktion: Karl-Heinz Geisendorf - Regie: Markus Ahrens


Eintrag von HGS (vom 10.3.2007) (weitere Einträge von HGS)

5 Points!

Nichts anderes hat dieses Hörspiel für mich verdient. Kalle Geisendorf hat mit diesem Hörspiel gezeigt, das er ein guter ist wenn er sich auf seine Stärken besinnt. Erstklassige Sprecher (Joshy Peters ein Traum, Armbruster richtig gut), eine gute Bearbeitung des Buches (selbst die Rahmenhandlung gefällt mir) und eine schöne Musik und Geräuschkulisse. Warum nicht mehr von dieser Art?
Dieses Hörspiel ist in meinen Augen das beste "neuere" welches im Karl May Bereich gibt. Hut ab und viel Spaß beim geniessen!!!!


Eintrag von thoschw (vom 28.5.2003) (weitere Einträge von thoschw)

"Nun reiten wir wieder, die bereits legendären Blutsbrüder Old Shatterhand und Winnetou - Ich, der weiße Mann, der über das große Wasser kam, um im wilden Westen eine neue Heimat zu finden, und um Heldentaten zu verrrichten, die mir unsterblichen Ruhm einbringen sollten, und der letzte Häuptling der Apatschen, der bedingungslos sein Leben einsetzt, wenn es gilt dem Recht zum Siege zu verhelfen, den aber bereits die Tragik seiner sich im Todeskampf noch einmal aufbäumenden Rasse überschattet. Mit uns ... durchqueren Sie ... die Höhen und Tiefen des gewaltigen winterlichen Felsengebirges - Mit uns ... durchreiten Sie die endlosen Weiten der amerikanischen Prärie - Mit uns erleben Sie das große Abenteuer eines gnadenlosen Kampfes um den Besitz märchenhafter Reichtümer!"

Einer Karl-May-Produktion von dieser Länge, Ausführlichkeit und Profesionalität müßte ja eigentlich, allein schon prinzipiell, die volle Punktzahl zustehen und im großen und ganzen wären die five points auch verdient. Aber leider schleicht sich hier und da eine Sprache in die Bearbeitung, die den Genuß des Hörspiels etwas abmindert, jedenfalls für mich. Nehmen wir die trailerartige Ankündigung oben, die dem Opening des Silbersee-Films nachemfunden sind, und zu Klängen, welche (wie alle anderen auch) unverkennbar den Melodien Martin Böttchers (und dem WDR-Winnetou-Thema) nachgeformt sind, am Anfang der 'Traum vom Westen'-Episode erzeugt. Abgesehen davon, daß ich die marktschreierische Pose dieses Sequenz für ein Hörspiel als nicht besonders glücklich erachte, wäre das Teil vor den abschließenden Outtake besser (oder vielleicht noch besser in einem Intake) aufgehoben gewesen, mindestens jedoch hätte man den Trailer als selbständigen Track einarbeiten müssen, damit man ihn beim Abspielen einfach überspringen kann.

Fatalerweise ist dies aber nicht die einzige Stelle, an der diese etwas kindische 'Hallo, liebe Hörer, Ich bin der Große Old Shatterhand!'-Pose eingenommen wird, allein schon die frei erfundene Rahmenhandlung ("Ist das nicht der liebe Herr May? Wohin denn noch zu solch später Stunde in unserem deutschen Falkenau?"), die in der Gaststube spielt, welche Ausgangspunkt des Geschehens ist, kündigt schon diesen zeitweiligen Bearbeitungsstil an. Man fragt sich, ob diese posthume Fortführung der Old-Shatterhand-Legende wirklich die Erwartungshaltung der meisten Hörer reflektiert. Mir jedenfalls scheint dies doch etwas übers Ziel herausgeschossen. Weniger wäre bei solchen Zusätzen aufs ganze gesehen mehr gewesen.

Damit aber kein falscher Eindruck entsteht: Größtenteils ist dieses Hörspiel natürlich eine so vorbildliche und vorlagengetreue Adaption, wie man sie sich nur wünschen kann. Ich schwanke deshalb wirklich, ob ich einen Punkt abziehen soll oder nicht: Okay, für diesmal belasse ich es mal bei einer Verwarnung (schließlich muß man sich die Rahmenhandlung ja nicht mit anhören), sollte 'Die Felsenburg' aber ähnlich geraten, gibt es dort eine gelbe Karte.


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