Karl May Hörspiele
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Mein Hengst Rih
  Regie: Klaus Zippel


Eintrag von thoschw (vom 11.10.2004) (weitere Einträge von thoschw)

'Mein Rih', eine Zusammenstellung von Carl-Heinz Dömken aller jener Episoden aus Mays Orientzyklus, in denen der edle Rappe in besonderer Weise beteildigt ist, erschien erstmals 1979 im Ahnert-Verlag. 1997 wurde das Buch dann als 'Mein Hengst Rih' beim KMV neu herausgegeben, 2001 schließlich folgte dieses Hörbuch, in dem freilich nur der Schut-Anhang mit dem traurigen Tod Rihs verarbeitet wurde.

Schon die Buchausgabe fiel in besonderer Wise durch neue Zwischentexte Dömkens auf, die dort freilich durch Kursivdruck gekennzeichnet waren. Auch bei dieser Lesefassung ist nicht nur originaler Maytext zu hören, denn die gesamte Einleitung stammt von Dömken selber, der danach als Einstieg in den May-Text nicht etwa das Treffen Kara Ben Nemsis mit Sir David Lindsay in Damaskus oder die Ankunft beider bei den Haddedihn wählt, sondern erst mit dem eigentlichen Abenteuer, der Reise zum Grabe Mohammed Emins, beginnt: "Gegen Mittag erreichten wir den berühmten Schamianweg (...) [Buchausgabe, S. 471]

Dies hat nicht nur den Vorteil, daß man den Text so leichter auf eine CD-Länge kompremieren konnte, ohne alluzuviel zu streichen, sondern so auch eine Wiedergabe der proplematischen Figurenzeichnung des 'kleinen Kriegers' Kara Ben Halef, dem Sohn Hadschi Halef Omars, wie sie beispielsweise im Europa-Hörspiel 'Kara Ben Halef' zu hören ist, vermieden wird. Stattdessen konzentriert sich Dömken in seiner dramaturgischen Einkürzung darauf, den Konflikt zwischen Amad el Ghandur und Kara ben Nemsi sowie natürlich die Beziehung des deutschen Effendi zu seinem Pferd zu verdeutlichen. Der einzige leichte Kritikpunkt an dieser Lesetextfassung ist höchstens der etwas zu früh angesetzte Schluß: "...) Ich bestieg die schwarze Perserstute Ahmed Azads und ritt hinter den Kurden her, um zu erforschen, ob sie Wort halten würden." [Buchausgabe, S. 532] Obwohl diese Stelle an sich durchaus strategisch geschickt gewählt, wird die vollständige Aussöhnung mit Amad el Ghandur dadurch doch etwas unterschlagen.

Erzähler Stefan Wigger, mit dem zuvor schon 'Winnetou I' als Hörbuch von KMV & mdr aufgenommen wurde, ist angenehm zu hören, auch ist er bemüht, daß "H" arabisch korrekt als kehliges 'CH' auszusprechen, also z.B. 'Chalef', 'Channeh' & 'Chaddedihn'. Derartiges Bemühen ist bei den Aufnahmen zu den orientalischen Abenteuern Mays ja eher selten und klingt deshalb durchaus gewöhnungsbedürftigt, kennt man es bislang doch allenfalls von der DDR-Produktion 'Hadschi Halef Omar' . .

kein Punkt
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