Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Winnetou
  Regie: Kurt Meister


Eintrag von stefanski (vom 15.7.2009) (weitere Einträge von stefanski)

Als ich "Ja uff erstmal" hörte, war ich äußerst gespannt auf die seriöse Adaption. Leider war die Enttäuschung groß.
Was in der Parodie für zusätzliche (untergründige) Lacher sorgte, wurde im Original unvorteilhaft offenbar: Die Texte sind verstaubt wie eine Kommode, die seit Jahren auf dem Speicher steht. Und das liegt nicht am Original Mays, der nie Sätze benutzte wie "Ihr könnt euch denken, dass ..." - eine Kindersprache, die einer groß angelegten Adaption des "Winnetou" nicht würdig ist.
Dabei versprach die Sprecherliste Großes. Felmy - wegweisend für die späteren Winnetou-Stimmen (jugendlich-beherrscht), Knuth, Marholm, Münch ... sogar mit Hermann Pfeiffer (den ich als Alternativstimme für Oliver Hardy sehr schätze) kann ich gut.
Aber dieser Old Shatterhand! Welcher Teufel hat Kurt Meister geritten, den Grünschnabel Shatterhand mit einem Sprecher zu besetzen, der vielleicht für Klekih-petra passabel gewesen wäre, aber für ein Greenhorn schätzungsweise 40 Jahre zu alt ist? Wenn man überlegt, ob Shatterhand (Lieck) und Old Death (Münch) nicht die Rollen tauschen sollten, ist irgendwas im Argen (ganz zu schweigen davon, dass die Old-Death-Episode völlig daneben gegangen ist).
Durch dieses Riesenmanko, an dem auch die anderen WDR-Wildwest-Adaptionen kranken, werden alle guten Ansätze (Alf Marholms Santer!!) weggewischt. Und nachdem der Staub von der Kommode gepustet wurde, senkt er sich wieder langsam auf seinen alten Platz.

kein Punkt kein Punkt
Eintrag von SirRichard (vom 23.9.2005) (weitere Einträge von SirRichard)

Im Gegensatz zu den bisherigen Beiträgen gefällt mir die Interpretation des Sam Hawkens sehr gut. Er reiht sich für mich nahtlos in die guten Sprecherleistungen des damaligen Ensembles ein. Sicherlich spricht der junge Felmy den Apatschen sehr gut, jedoch fehlt mir das Edle im Ton, das einen Halver so auszeichnete.
Einen geringfügigen Abzug in der Bewertung erhält diese Fassung nur deswegen, weil man es versäumt hat (im Gegensatz zur so oft zu Unrecht abgelehnten) JA UFF ERSTMAL Produktion gute, moderne Tonelemente beizumischen. Und auch die Musik hätte gerne noch stärker Einzug halten dürfen. Hat doch gerade die Produktion WEIHNACHT bewiesen, wie gefühlvoll man auch heute noch Karl May gerecht zu komponieren vermag.

kein Punkt
Eintrag von JennyFlorstedt (vom 21.4.2004) (weitere Einträge von JennyFlorstedt)


Es ist erfrischend, wenn man nach "Ja, uff erstmal" die Nase voll hat von dem Gekicher der Darsteller, das Original einmal zu hören. Episch und atmosphärisch dicht wird hier ernsthaft Winnetou gespielt. Trotz der von Thomas zu Recht kritisierten Vorlagenänderungen vergebe ich volle Punktzahl.
Abzüge gäbe es höchstens für den Sam Hawkens, dessen Fistelstimme dafür sorgt, dass sich bei mir die nackenhaare aufstellen. ich mag ihn gar nicht.


Eintrag von thoschw (vom 6.5.2003) (weitere Einträge von thoschw)

Das schöne Hörspiel mit einem überzeugenden Hans-Jörg Felmy in der Titelrolle präsentiert sehr ausführlich den ersten Band, während die folgenden Episoden über den alten Scout und Winnetous Tod etwas gedrängt und auszugsweise adaptiert worden sind. Der erzählende Stil dieser Aufnahme war prägend für eine Menge nachfolgender kommerzieller Aufnahmen, nur die 'Winnetou II'-Auswahl der Scout-Episode statt des Firehand-Abenteuers mit der anschließenden Santer-Rahmenhandlung weicht von den später üblichen Muster ab und läßt den Hörer an dem eher selten bearbeiteten Mapimi-Ritt teilhaben. Bedauerlicherweise ist der Schluß leider mißraten: Schon der Karl-May-Verlag schrieb das originale Nachwort um und erfand die Mär um den Nachfolger Til-lata, Betty Sörensen nahm dies auf und fabulierte dann noch kräfig weiter; sie bestimmte dabei das Pueblo am Rio Pecos zum Altersheim von Sam Hawkens - naja, man kann ja vor dem Ende die Stop-Taste drücken.

Als 1998 dieses Hörspiel in einer langen WDR-Nacht wiederholt wurde, lief in der selben Woche im WDR auch noch das Feature 'Howgh, ich habe gesprochen', in dem Auszüge aus einem Marathonlesewettbewerb von 'Winnetou I' zu hören sind: Die unterschiedlichsten Leute lesen dabei aus den 7. Band der Gesammelte Werke. In dem gut eineinhalbstündigen Programm wurde natürlich nicht die ganze Lesung wiedergegeben, dennoch könnte man Teile dieses Programmes fast schon als Hörbuch betrachten.

kein Punkt
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