Karl May Hörspiele
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Winnetou 3, Folge 2
  Produktion: Hans-Joachim Herwald


Eintrag von thoschw (vom 26.5.2003) (weitere Einträge von thoschw)

Diese letzte Folge setzt nahtlos an den Vorgänger an: Zunächst erfahren die Freunde von einem Wirt, daß Alan Marshal in ein Goldgräbercamp gegangen ist, dann kommen sie ins Lager der Schoschonen. Leider erlaubt sich die Autorin dann aber eine Fehlbearbeitung, da sie Sans-ear zum Rächer an den Morgans macht. Reizvoller ist da schon ihre Idee, diesen Westmann anstelle von Spürauge auch zum Gefährten der weiteren Abenteuer am Hancock-Berg zu machen. Dazu streicht sie allerdings auch vollständig den Eisenbahnüberfall der Railtroublers, sondern läßt Winnetou und seine zwei Gefährten unmittelbar ins Land der Ogellallahs ziehen.

Auch bei Winnetous letzter Schlacht ist ein bißchen verändert worden: So kennt der Apachenhäuptling hier die Siedler vom Helldorf-Stettlement von einem früheren Abenteuer her, wobei diese den Häuptling nach einem Kampf gesund gepflegt und so dessen ewige Dankbarkeit verdient haben sollen. Auch wird er im Kampf auf seinem Pferd und nicht beim Abseilen von der tödlichen Kugel getroffen. Dafür aber gehört diese Inszenierung von Winnetous Todesahnung und dem nachfolgenen Tod zu den besten überhaupt, der ausführliche Dialogtext und das Klangbett der harmonischen, melancholisch langgezogen-angeschlagenen Akkorde einer elektrischen Gitarre ergeben zusammen ein stimmungvolles Gesamtbild (das 'Ave Maria' bleibt dabei wie üblich außen vor).

Auch bei der Testament-Episode wird kräftig gekürzt: Old Shatterhand gelangt ganz alleine zum Nugget-tsil, wo ihn dann Santer ohne jede Gefährten auflauert und überwältigt. Dieser bindet ihn dann an einem Baum, um ihn verschmachten zu lassen (wo er ihn so doch einfach nur erschießen müßte, diese Umarbeitung ist wirklich etwas zu billig), die Kiowas und Tangua werden nichteinmal erwähnt. Yato-ka findet und befreit ihn, gemeinsam folgen sie dem Verbrecher zum Dunklen Wasser. Hier geht die Aufnahme allerdings nochmal über den üblichen Rahmen hinaus und schildert auch das Auffischen der Testamentschnipsel aus dem Wasser wie auch einen Ausblick in die Nach-Winnetou-Zeit bei den Apatschen.

Es wäre wirklich mal reizvoll, eine Adaption der Winnetou-Trilogie hören zu können, so wie sie Karl May geschrieben hat: Dabei würden sich etwa durch die thematische Wiederholung durch die drei durchaus ähnlichen, aber doch in Details verschiedenen Eisenbahnüberfälle eine viel stärkere Einheit des Ganzen ergeben, zumal man Sam Hawkens, Sam Hawerfield (= originaler Name von Sans-ear) und Fred Walker (= originaler Name von Spürauge) eben wegen der extra von Karl May betonten Ähnlichkeit ganz ungeniert mit demselben Sprecher besetzen könnte.

kein Punkt
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