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Rezensionen / Kommentare

Winnetou 3, Der Berg des Todes, Folge 2
  Produktion: Konrad Halver - Produktion: Sibylle Halver - Regie: Peter Folken


Eintrag von Uwe (vom 16.9.2004) (weitere Einträge von Uwe)

Als "langatmig" würde ich diese Folge zwar nicht bezeichnen, wohl aber als - im Vergleich zur Europa-Fassung - etwas emotionslos. In der Tat bekommt man hier bis fast zum Schluss die gleiche Szenenfolge wie bei Europa serviert. Auch die Dialoge wurden größtenteils von Europa wortwörtlich übernommen und nur in einigen Szenen um neue ergänzt - so z.B. bei dem Gespräch Old Shatterhands mit Payne oder bei der Gefangennahme Old Shatterhands durch Pida und seine Krieger. Ärgerlich ist die Ergänzung der Stimmen von Clay und Summer, denn Clay wird wiederrum von Konrad Halver gesprochen (wenn auch unter dem Pseudonym "Christoph Rudolph"), den man ja erst wenige Minuten zuvor als Winnetou hatte sterben hören. Musste das sein? Während Europas A-Seite beim Tod Winnetous endete, hört hier bei PEG die A-Seite erst beim Zusammentreffen von Old Shatterhand mit Santer auf. Wer nun aber glaubt, auf PEG´s B-Seite müsse erheblich mehr Handlung sein als bei Europa, irrt sich. Lediglich der Auftritt des neuen Apachen-Häuptlings Til-lata ist hinzu gekommen. Was die Sprecher angeht, so spricht Konrad Halver seine Rolle (meiner Meinung nach) bei Europa besser, weil dramatischer. Michael Poelchau spricht bei Europa den Old Shatterhand sehr gefühlsbetont, was bei dieser Folge auch vonnöten ist. Heinz Trixner hingegen ist hier bei PEG eine gewaltige Portion zu "kalt". Lediglich Peter Folken als Santer gefällt mir hier eine kleine Spur besser als bei Europa - vielleicht, weil er hier auch mehr Text hat.
Fazit: Auch wenn die Aufnahmequalität bei PEG besser ist (in der Europa-Fassung gibt es z.B. in der Szene, in der Winnetou mit Old Shatterhand über seine Todesahnung und sein Testament spricht, fehlerhaftes und höchst unpassendes Indianergeheul und Schüsse im Hintergrund zu hören - zwar sehr leise, aber doch als Technikfehler erkennbar), von der Dramatik her vermag die Europa-Fassung doch erheblich mehr zu überzeugen.



kein Punkt kein Punkt
Eintrag von thoschw (vom 20.5.2003) (weitere Einträge von thoschw)

Winnetous Tod ist hier mit dem gleichen Text wie bei Europa inszeniert, doch nahezu geräuschfrei, selbst das anfängliche Kampfgetümmel verstummt. Auch diese leise Variante ist durchaus gelungen ... bis drei kurze schwellende Mundharmonikalaute die Szene hinwegwischen sollen: etwas deplaziert, hier hätte wohl eher ein langsames, ruhig ausklingendes musikalisches Thema gepaßt, etwa das, mit welchem auch das Testamentsgespräch begleitet wird. Das 'Ave Maria' wird nicht adaptiert, dafür hört man vor den Kampf, wie die Gefangenen in der Ferne einen Choral singen.

Im großen und ganzen folgt Christopher Lukas der Europa-Fassung von Peter Folken (dessen Santer-Todesschrei diesmal etwas kürzer geraten ist), selbst die falsche Identifizierung von Dunkles Haar als Pidas Frau wird übernommen. Sehr gut gelungen ist die Darstellung Tanguas, als dieser seine Rachevisionen vor sich hin murmelt. Neu hinzugekommen ist vorallendingen das Treffen mit Til-lata, ferner darf sich Old Shatterhand darüber freuen, daß Pida ihm ein Begräbnis neben Nscho-tschi verspricht, damit sich sein Geist in den ewigen Jagdgründen mit dem ihrigen vereinigen kann.

Obwohl also mehr May in diesem Remake als im europäischen Original steckt, läßt der typischerweise undramatischere, hier etwas zu zurückhaltend geratene Hafo-Inszenierungsstil die Produktion ein wenig langatmig erscheien: Deshalb nur vier Punkte.

kein Punkt
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