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Winnetou 3, Die Geier des Llano Estacado, Folge 3
  Regie: Konrad Halver - Regie: Sibylle Halver


Eintrag von thoschw (vom 27.12.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Hinter dem Untertitel 'Die Geier des Llano Estacado' verbirgt sich keineswegs der bekannte 'Geist des Llano Estacado', dieser ist - freilich ohne den 'Geist' - auf der PEG-Aufnahme 'Unter Geiern' zu hören, sondern die 'Deadly Dust'-Erzählung, welche die erste Hälfte des Winnetou-Romans bildet. Allerdings beschränkt sich die Aufnahme keineswegs auf das Llano-Abenteuer, auch wird der Apatschenhäuptling dabei keineswegs - wie es das ausgewählte Coverfoto aus den Film 'Winnetou I' suggerieren könnte - von den Geiern gefangengenommen.

Wie bereits die zusätzliche 'dritte' Winnetou-II-Folge 'Der alte Scout' ergänzt auch dieses Hörspiel sehr schön die Peg-Winnetou-Trilogie, wobei die Zählung 'dritte' natürlich Unsinn ist. Die Handlung spielt im Roman nicht nach sondern vor dem Ereignissen um Winnetous Tod. Ebenso wie in der Zwillingsproduktion fehlen in der Rollen/Sprecherliste einige Angaben, ebenso wird auch bei den 'Geiern' die eine oder andere erwartete Szene allein durch kurzes Erzählen berichtet, eine Ausführlichkeit wie auf den auf der gleichen Vorlage beruhenden Hörspielen 'Old Shatterhand 1 & 2' von Europa oder eine Atmosphäre wie auf 'Winnetou III - Old Shatterhand' von Maritim wird deshalb nicht erreicht. Die Bearbeitung ist aber trotz der Kürze wohltuend vorlagetreu, im Gegensatz zu anderen Adaptionen wird hier etwa weder der Eisenbahnüberfall umgeschrieben noch Cäsar das Lebenslicht ausgeblasen. Man vermißt allenfalls die Fähigkeiten Old Shatterhands als Regenmacher.

Gleichwohl erweisen sich Lothar Zibell und Rolf Jülich als 'Charley & Mark' als ausgezeichnete Wahl, aber auch die altbekannte Begleitmusik von Mundharmonika und Gitarre ist hier sehr stimmungsvoll und nicht nur als Zwischenmusik eingesetzt, sondern begleitet auch Erzähltexte beider Sprecher im Hintergrund, so mildern die doch etwas sentimentalen Töne auch wohltuened die Härte der Lebensgeschichte von Sans-Ear ab.

Abschließend sei noch auf ein kleines kurioses Detail verwiesen: Der geübte Hörer kann in der Regel das Produktionsteam eines Hörspieles schon an der Art der verwandten Geräusche erkennen, umso mehr fällt auf, wenn sich plötzlich ein für eine fremde Produktion typischer Klangeffekt einschleicht. Das Pferdegetrappel, mit dem die Flucht Morgans vom Eisenbahnüberfall illustriert wird, findet sich typischerweise eigentlich auf einigen Vethake-Produktionen. So hört man diese besondere rythmische Gallop-Sequenz etwa auch bei der ersten Begegnung von Shatterhand und dem 'Geist' Bloody-Fox in 'Unter Geiern' von Maritim.

kein Punkt
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