Karl May Hörspiele
Startseite  Login  Wiki  Foren  Gästebuch  Impressum
Produktionen  Label  Reihen - SB  Personen  Firmen
Rollen  Textvorlagen  Sonderansichten  Hilfe  Suche

< zurück zur Produktion

Rezensionen / Kommentare

Der Sohn des Bärenjägers
  Regie: Dagmar von Kurmin


Eintrag von poseidon1966 (vom 9.1.2005) (weitere Einträge von poseidon1966)

Also ich kan mich den vorherigen Rezensenten überhaupt nicht anschließen. Leider. Über den Inhalt wurde ja schon genug geschrieben, weshalb ich mich deshalb auf meine Kritikpunkte beschränken werde.
Besetzung:
Einziger Pluspunkt ist für mich Hans Paetsch als Erzähler. Er ist hier völlig in seinem Element. Völlig daneben sind Heß als Shatterhand und Rhode als Winnetou. Ich kann hier nur sagen langweilig. An Trixner, Poelcheau als Shatterhand oder Halver als Winnetou überhaupt nicht akzeptabel.
Hintergrundmusik:
Wie bei den meisten Hörspielen von Frau von Kurmin daneben. Vor allem die Fanfare, die doch wohl eher zu einer Rittergeschichte paßt. Irgendwie hatte Frau von Kurmin hier absolut kein Fingerspitzengefühl. Da hat mir die Gitarrenmusik bei PEG oder die Hintergrundmusik bei der Europa-Versionen von Winnetou 1 - 3 wesentlich besser gefallen.
Story:
Es wurde einfach zuviel verarbeitet. Das Treffen mit Martin Baumann, Treffen mit Shatterhand, Gefangennahme des Häuptlings, Bobs Mißgeschickt, der Zweikampf mit den Uparokas, am Höllenmaul. Es ist einfach zuviel um es in ein Hörspiel hinein zu bringen. Deswegen hat hier auch Paetsch sehr viel zu tun. Es klingt für mich alles zu gehetzt, weil man einfach nicht genügend Zeit für die Dialoge hat. Es klingt eher so, als ob die ganze Geschichte runtererzählt wird und ab und zu ein paar Dialoge reingeflochten wurden. Es entsteht dadurch einfach keine Atmosphäre, was bei den meisten Hörspielen von Frau von Kurmin normal ist.
Fazit:
Ich würde eher zu den PEG-Versionen raten. Es ist dort einfach alles sehr viel schöner und nicht so gedrängt. Alleine schon, weil ja aus dieser Geschichte 2 Hörspiele gemacht wurden. Die Geschichte von Martin ist in "In den Händen der Sioux" verarbeitet worde, die Angelegenheit mit dem Upsarokas in "Winnetou und Old Shatterhand". Mag sein, daß vielleicht viel Jugenderinnerungen drinstecken, weil ich als Kind nur die PEG-Version kannte. Aber nüchtern betrachtet, finde ich dieses Hörspiel nicht gut.

kein Punkt kein Punkt kein Punkt kein Punkt
Eintrag von thoschw (vom 28.3.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Die ersten Akkorden der symphonischen Zwischenmusik erinnern den Hörer zunächst unwillkürlich an eine Karl-May-Filmmusik; jedenfalls aber ist die Idee, diese voluminöse Musik als 'Yellowstone'-Thema passend zu den prächtigen Schauplätzen der Schlußhandlung zu benützen, durchaus gelungen. Eine gleichartige Verbindung von Naturschauspiel und Musik hatte Europa ja schon mit der 'Symphonie aus der neuen Welt' bei der 'Silbersee'-Produktion vorgeführt.

Damit aber erschöpfen sich die überdurchschnittlichen Aspekte dieser ansonsten zwar absolut routierten, aber doch ein wenig zu gemütlichen Bärenjäger-Aufnahme. Im Vergleich zu der alten Offenbach-Produktion, fehlt es einfach an Tempo und Dynamik. So läßt Horst Beck als Jemmy die Frische von Joachim Rake vermissen, der in dieser Aufnahme wiederum in die alte Rolle Benno Gellenbecks geschlüpft ist und gegenüber diesem den kampffreudigen und skalplüsternen Upsaroka zu wenig stimmliche Kraft verleiht. Immo Kroneberg, den man als Dick Stone aus 'Winnetou' (Philips) in Erinnerung hat, ist hier als Hobble-Frank ebenfalls zu behäbig und läßt daher die charakteristische Zerfahrenheit der Figur missen. Und selbst Karl-Heinz Hess als Old Shatterhand gibt sich zu abgeklärt und ruhig.

Das Fehlen der Episode um Whokadehs Gefangenschaft in den Händen von Brake's Banditen, wie auch das lediglich kurz erzählte Absetzen von Martin Baumann und seiner Freunde von Old Shatterhand & Winnetou sowie die Gefangennahme der Freunde durch die Ogellalas läßt auch nicht gerade Begeisterung aufkommen. Allerdings dürfte Dagmar von Kurmin einfach nur bemüht gewesen sein, durch die eingesparte Zeit dem Hörer wenigstens eine andere Szene als das Konkurrenzprodukt bieten zu können, und so versöhnt das recht ausführlich ausgespielte Abenteuer um Bob und das Opossum dann doch diejenigen Hörer, die mehrere Versionen des 'Bärenjäger'-Abenteuers kennen, und sich somit an der einmaligen Adaption dieser speziellen Handlung erfreuen können.

Wer andere 'Bärenjäger'-Fassungen freilich nicht kennt, dem könnte Bobs Abenteuer gegenüber anderen Handlungsteilen möglicherweise zu ausführlich geraten sein, andererseits mag ihn dafür das Hörspiel insgesamt weniger durchschnittlich als vielmehr recht geglückt erscheinen.

kein Punkt kein Punkt
Eintrag von ollihimself (vom 2.12.2003) (weitere Einträge von ollihimself)

Inhalt:
Jemmy und Davy sind unterwegs durch die Prärie des Staates Wyoming als sie auf eine frische Fährte treffen. Sie folgen der Spur bis zum Haus des Bärenjägers Baumann. Hier erfahren sie, dass Baumann von den Sioux Ogallalla gefangen genommen wurde und in ein paar Tagen zu Tode gemartert werden soll.

Mit dem Westmann Hobble Frank, dem Neger Bob und dem Sohn des Bärenjägers machen sich die beiden merkwürdigen Westmänner daran, den Bärenjäger zu befreien.

Unterwegs trifft die Reisegesellschaft wieder auf eine Fährte. An ihrem Ende findet die Gesellschaft ein sog. Greenhorn... Ein Neuling des Westens, so glauben die Leute zumindest. Doch der Neuling stellt sich schnell als einer der erfahrensten Männer des wilden Westens heraus: Old Shatterhand. Klar, dass Shatterhand und sein Blutsbruder Winnetou sich mit an der Befreiungsaktion beteiligen wollen.

Doch erst haben die beiden noch eine andere Aufgabe zu bestehen. Die Reisegruppe wurde inzwischen nämlich von den Schoschonen gefangen genommen. So müssen Jemmy und Davy und ihre Freunde von Winnetou und Shatterhand befreit werden. Das Blatt wendet sich schnell zum Guten, denn Shatterhand und Winnetou sind Freunde des Indianerstammes. Und als die Schoschonen erfahren, dass der Bärenjäger von den verfeindeten Ogallala entführt wurde, bieten sie ihre Hilfe an...

Gemeinsam zieht die nun erstarkte Gesellschaft weiter. Aber wie es im wilden Westen so ist, es treten neue Schwierigkeiten auf. Man trifft auf Die Upsarokas. Diese haben sich von den Ogallala ihre Medizinen stehlen lassen und sind deswegen ziemlich aggressiv. Es kommt zur Konfrontation und stellvertretend für die jeweiligen Parteien wird ein sog. Mumoba gekämpft. Jeweils 2 Männer werden mit einer Hand an einen Baum gebunden und kämpfen in Vertretung für die jeweiligen Gefährten um Leben und Tod. So tritt Winnetou gegen den "hundertfachen Donner" an, Shatterhand gegen "Kanthe Petha". Die beiden stärksten Männer der Upzarokas unterliegen. Doch als sie erfahren, wem sie unterlegen sind und wer ihnen die Medizinen entwendet hat, treten auch diese den Zug gegen die Ogallalas an...

Kritik:
Auch wenn ich nicht wirklich ein besonderer Freund der Geschichten um Winnetou und Old Shatterhand bin, DIESE Story unter Federführung von Dagmar von Kurmin setzt die Reihe der "besonderen" Karl May Hörspiele fort. Die Geschichte ist gewohnt gut strukturiert umgesetzt. Inhaltlich wird zwar nichts besonders Neues geboten, denn natürlich geht es wieder um den Kampf zwischen Gut und Böse. Die Adaptierung in Hörspielform ist jedoch deshalb so wunderbar gelungen, da die Geschichte eben nicht nur besagten Kampf erzählt, sondern durch ihre humoristischen Einlagen und die witzigen Dialoge glänzt. Jede Rolle entwickelt in diesem Zusammenhang wirklich ein Eigenleben und zu jeder Zeit hat man das Gefühl, dass "echte" Personen agieren: Der sächselnde Hobble Frank, die beiden kauzigen Westmänner Jemmy und Davy, der sonore Old Shatterhand, der tollpatschige Bob.

Alle Charaktere sind entsprechend stimmlich adäquat besetzt, die Musik untermalt das Geschehene immer genau richtig. Insbesondere die bedrohlichen Parts bekommen damit eine besondere Qualität.

Diverse Handlungsstränge lassen die Geschichte nie langweilig werden. Auch hier wird natürlich wieder gegenüber der Originalgeschichte verkürzt, was ab und an im Hörspiel durch eine etwas gehetzte Handlungsführung auffällt. Dennoch wird gerade über die diversen Nebenhandlungen Spannung und Interesse erzeugt, die Aufmerksamkeit des Hörers gebündelt und eine "Auflockerung" erreicht. Klasse! So macht das Zuhören Spaß!

Fazit:
Karl May in einer der besten Hörspielumsetzungen.

Ollihimself
http://www.hoerspiel-rezensionen.de



Rezension / Kommentar schreiben bzw. bearbeiten