Karl May Hörspiele
Startseite  Login  Wiki  Foren  Gästebuch  Impressum
Produktionen  Label  Reihen - SB  Personen  Firmen
Rollen  Textvorlagen  Sonderansichten  Hilfe  Suche

< zurück zur Produktion

Rezensionen / Kommentare

Der Ölprinz
  Produktion: Peter M. Majewski - Regie: Peter M. Majewski


Eintrag von thoschw (vom 2.9.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Der Produktion von Peter M. Majewski liegt eine solide Bearbeitung zugrunde, die aber mitunter leider etwas zu wenig dramatisiert in Szene gesetzt wurde. Den Dialogen fehlt es dabei manchmal an den nötigen Pausen, aber auch die durchaus präsenten Geräusche haben eher abstrakt-illustrativen denn situativ-realen Charakter.

Beispielhaft dafür ist etwa die Szene des Zusammentreffens der von Winnetou und Old Shatterhand. Die beiden Blutsbrüder reiten in der selben Gegend herum, als der weiße Jäger den Schuß der Silberbüchse hört. Er 'Antwortet' mit seinem Gewhr, welches nun auch er Apatsche erkennt. Im Roman reiten die beisden nun aufeinander zu. Dies dauert natürlich einigeMinuten und ist daher auf einem Hörspiel nicht in Realzeit darstellbar. In der Philips-Aufnahme jedoch ist die Szene gut aufgelöst: Von Links als auch von Rechts reiten einige Sekunden lang zwei Pferde aufeinander zu, wobei das Getrappel jeweils erkennbar lauter wird, sodaß die Illusion eines längeren Aufeinanderzureitens vorgetäuscht wird. Was aber geschieht hier? Die beiden Büchsen knallen und schon unterhalten sich die beiden Blutsbrüder miteinander.

Die Adaption setzt mit den Auftritt der Titelfigur bei Forners Ranch ein, dabei wird auch sogleich erkenntlich, daß Hobble-Frank und Tante Droll in der Bearbeitung fehlen, stattdessen übernimmt Sam Hawkens einige in der Vorlage Frank zugeschriebene Dialogparts. Überhaupt, die Rollenliste: Während die Zebra-Credits nur fünf Sprecher, aber keine Charktere aufführen, gibt es tatsächlich jedoch wesentlich mehr Rollen. Neben dem Erzähler Frank Strass, Old Shatterhand & Winnetou hört man noch Sam Hawkens, Frau Ebersbach, den Kantor, Grinley, Butler, Duncan, Ka Maku, Mokaschi und Nitsas-Ini. Ob und inwieweit hier Sprecher mit Doppelrollen versehen sind, müßte man durch genaue Stimmenvergleiche einmal überprüfen - zumindestens die alte Rosalie dürfte von einer in der Liste Ungenannten gesprochen werden. Weiterhin fehlt in dem Hörspiel ein Hinweis auf die Geschichte um Schi-So, seinem Vater, dem Navajo-Häuptling und dem Westmann Wolf, die ja die Ursache für das Ziel des Auswanderertrecks ist.

Dennoch, nur vom Skript her gesehen, ist diese Ölprinz-Aufnahme nach der perfekten Vethake-Produktion (Philips/Fass) sicherlich die beste, und wäre etwa in einer Inszenierung von Kurmin-Qualität gut bedient gewesen, so aber kann aber dieser Aufnahme nur gutes Mittelmaß bescheinigen. Auf der Zebra-Aufnahme hört man am Anfang und Ende jeder LP-Seite eine Hillibilly-Musik, die aller Erfahrung mit Zebra-Ausgaben nach jedenfalls zusätzlich eingechnitten wurde.

kein Punkt kein Punkt
Rezension / Kommentar schreiben bzw. bearbeiten