Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Durch die Wüste, Teil 1
  Produktion: Sven Becker


Eintrag von Torsten Kühler (vom 14.7.2007) (weitere Einträge von Torsten Kühler)

Die Hörspielfassung folgt der so genannten - „Ausgabe letzter Hand“ - „Karl Mays Illustrierten Reise-Erzählungen“ und ist äußerst werkgetreu. Das Layout des CD-Covers ist ebenfalls den „Illustrierten Reise-Erzählungen“ angelehnt.

Das Hörspiel ist das erste einer geplanten Reihe von 24 Hörspiel-CDs, von denen jeweils 4 einen Band der Orientreihe umfassen.

Der wohlwollende Eindruck, den das CD-Cover hinterlässt, überträgt sich beim Hören der CD auf das Hörspiel, insbesondere Frank Jordan als Hadschi Halef Omar und André Busche als Kara Ben Nemsi hinterlassen anfangs einen sehr guten Eindruck.

Dem Originaltext entsprechend, werden viele Erzählpasssagen vom Ich-Erzähler Kara Ben Nemsi übernommen. Gerade in Actionszenen ist aber dessen Sprecher André Busche dann etwas überfordert.

Das vorliegende Hörspiel ist durchaus gelungen, aber leider ist es nur der erste von 4 Teilen, von denen 3 noch nicht erschienen sind. Die Kapiteleinteilung folgt Karl May, so, dass das Hörspiel aus 2 in sich abgeschlossenen Teilen besteht. Im ersten, das die beiden Kapitel „Ein Todesritt“ und „Vor Gericht“ umfasst, verfolgen Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar den Mörder Hamd el Amsat, der ihnen am Ende des 2. Kapitels entwischt. Im zweiten Teil, das die beiden Kapitel „Im Harem“ und „Eine Entführung“ umfasst, hilft Kara Ben Nemsi bei der Befreiung von Senitza aus dem Harem Abrahim Mamurs.

Karl Mays Geschichte ist spannend umgesetzt, hoffentlich erscheinen noch mehr Hörspiele bei „Fowling Bull“.

kein Punkt
Eintrag von abraendle (vom 8.1.2007) (weitere Einträge von abraendle)

Obwohl wirklich schon alles gesagt worden ist, erlaube ich mir noch eines zu ergänzen. Diese Produktion gefällt mir um Vieles besser als die neue WDR Umsetzung. Hier entsteht die Atmosphäre die ich in anderen Produktionen vermisse. Auch die WDR Random House Audio Ausgabe kann mit dieser Produktion nicht konkurieren. Ich hoffe, dass es gelingt diese Serie bei gleicher Qualität fortzusetzen und zu vervollständigen.
Ich wünsche alles Gute.


Eintrag von KupferSiegfried (vom 9.11.2006) (weitere Einträge von KupferSiegfried)

Es ist schon alles gesagt, trotzdem auch von mir ein Eintrag - das Hörspiel von Herr Becker geht weit über alles hinaus, was ich bislang gehört habe. Auch an den so hoch gelobten WDR-Hörspielen aus den 60er Jahren zieht es locker vorbei - diese Liebe zum Detail hat es bislang nicht gegeben. Und was heisst schon "Laien" - einige Akteure klingen nicht wie Hobbyschauspieler, die mal ein bisserl "auf Karl May machen". Die Wartezeit war dann auch mehr Vorbereitungszeit - und der Fehler war lediglich, allzu früh Erwartungen und Begehrlichkeiten zu wecken. Dafür einen Punkt abzuziehen, finde ich nicht korrekt.
Darum volle Punktzahl - und auch hier die Hoffnung, dass es bald weitergeht. Besonders freue ich mich auf die wirklich spannenden Teile der Reihe - für mich ab "Von Bagdad nach Stambul".
Und wer weiss, zu welchen Höhen sich Kara, Hadschi und Co. noch aufschwingen. Gespannt bin ich auf Sir David - aber das wird sicher auch ein Kleinod werden.
Gratulation!


Eintrag von HGS (vom 7.11.2006) (weitere Einträge von HGS)

Congratulations!!!

Wow! Ein "Laienhörspiel" auf welches man Ewigkeiten gewartet hat. Und: Das warten hat sich gelohnt!
Sven Becker ist ein herrvoragendes Hörspiel gelungen, welches jeder Karl May und Hörspielfan sein eigen nennen sollte!
May Pur, angenehme Stimmen, grandiose Aufmachung und über 70 minuten Spieldauer!!! Alles stimmt, keine tiefen. Glossar im Bokklet - May und Hörspelfan was willst Du mehr!
Danke an Sven Becker für 72 minten puren Genuss!

BITTE KAUFT DAS HÖRSPIEL IM ORIGINAL! Ich möchte, nein ich WILL, einen zweiten Teil!!!

5 von 5 Punkten!

LG


Eintrag von jwoebking (vom 6.11.2006) (weitere Einträge von jwoebking)

Durch die Wüste.

Zuerst möchte ich mich einmal dafür entschuldigen, dass ich diese Produktion für ein „Windei“ gehalten habe. Aber man muss auch verstehen, dass seit der Ankündung im Heft von KM & Co. einige Jahre vergangen sind.
Also sorry nochmals, aber ich bin der Meinung auch Fehler, die man selbst macht, sollte mangestehen.

Ich glaube von mir behaupten zu können zu 99% aller Hörspiele die zu Karl May Werken erschienen sind, gehört zu haben. Es waren sehr gute dabei, so wie die Produktionen von Joseph Offenbach, und es waren welche dabei, die anzuhören schon beinahe den Straftatbestand der Körperverletzung erfüllten. (Nicht so ernst gemeint und Beispiele erspare ích Euch)

Die Aufmachung des Hörspieles ist schon sensationell.
Besonders das Glossar der Fremdwörter ist optimal und hilfreich.
Ein wenig Schmunzeln musste ich, also ich unter Nota bene folgendes las:
Die Hörspielabenteuer von Kata Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar können nur fortgesetzt werden, wenn Räubereien den Amasat Brüdern überlassen bleiben. Geniessen Sie unsere Hörspiele ausschließlich vom Original – Tonträger.
Ich denke, dass die in der KM – Szene bekannten Raubkopierer hier keine Verdienstspanne erreichen können. Für den sensationellen Preis lohnt sich der Aufwand nicht. Bei dem Hörspiel WEIHNACHT sah das anders aus.

Aber nun zum eigentlichen Hörspiel:
Natürlich ist die Handlung dem Karl May – Leser bekannt. Das bedeutet, dass man einem solchen Hörspiel sehr skeptisch gegenüber steht.
Was soll das, fragt man sich. Ist doch alles schon „tausendmal“ als Hörspiel umgesetzt worden.
Und da liegt nicht nur der Hase im Pfeffer, sondern auch der Ohrwurm auf der Lauer.

Und er lag auf der Lauer.
79 Minuten lang.!

Und Sven Becker ist eines gelungen.
Ein hervorragendes Hörspiel.
Die von May erdachten Charaktere sind optimal umgesetzt.
Hier wird Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah, mal nicht als „Trottel“ dargestellt, wie in vielen anderen Produktionen.

Aber eine negative Anmerkung muss ich anbringen:
4 Jahre haben wir auf dieses Hörspiel gewartet!

Und nun meine Frage:
Wann erscheint der zweite Teil?

Mit freundlichen Grüßen
Wöbking


kein Punkt
Eintrag von joerg (vom 29.10.2006) (weitere Einträge von joerg)

Der moderne Klassiker

„Was lange währt, wird endlich gut“, das könnte der Wahlspruch des neuen Hörspielproduzenten Sven Becker aus Altenholz sein. Ende Oktober 2006 erschien der 1. Teil seines auf vier Teile angelegten Karl-May-Hörspiels „Durch die Wüste“ unter dem Label FOWLING BULL auf CD.

Für Karl-May-Freunde sehr augenfällig ist das vom Produzenten Sven Becker im Stil der illustrierten blauen Freiburger Ausgabe professionell gemachte Hörspiel-Cover. Wem dieses Hörspiel-Cover irgendwie bekannt vorkommt, liegt richtig. Vor zwei Jahren gewann Sven damit den 1. Preis des Coverwettbewerbs dieser Hörspieldatenbank (www.karl-may-hoerspiele.info).

Ein auf vier Teile ausgelegtes Hörspiel mit unbekannten Sprechern, zudem die Premiere des Produzenten, kann das gut gehen?
Um die Frage gleich zu beantworten, es funktioniert!

Sven Becker bereitete die Textvorlage (Karl Mays Illustrierte Reiseerzählungen Bd. I, 6. - 10. Tausend, Freiburg i. Br. 1908) für das Hörspiel sehr werkgetreu auf. Für Teil 1 vertonte er die ersten vier Kapitel (Ein Todesritt, Vor Gericht, Im Harem, Eine Entführung) des ersten Orient-Bandes von Karl May.

Die Kapitel, die jeweils einen Track auf der CD umfassen, dauern durchschnittlich ca. 20 Minuten, sodass das Hörspiel eine Gesamtlauflänge von 79:31 Minuten aufweist. Neben dem kurzen musikalischen Intro bzw. Outro sind die Kapitel durch kurze Zwischenmusiken voneinander getrennt.

Sven Becker holte achtzehn Sprecher und Sprecherinnen vor das Mikrofon seines neuen Studios. Die Sprecherleistungen sind von unterschiedlicher Qualität, wobei aber insbesondere die Hauptrollen zu gefallen wissen. André Busche spricht den Kara Ben Nemsi, und damit auch den Ich-Erzähler, mit sonorer und passender Stimme. Er erreicht zwar nicht die Qualitäten eines Wolfgang Reinsch (u.a. Kara Ben Nemsi in einigen Philips-Produktionen), ist aber stimmlich auf der Höhe professioneller Hörspielproduktionen.
Stimmlich überzeugen können auch Matthias Wilms in seiner kleinen Rolle als Omar Ben Sadek sowie Frank Jordan als Hadschi Halef Omar. Dieser verleiht dem Hadschi die notwendige Agilität und verfügt auch über eine Bandbreite an verbalen Ausdrucksvermögen. Mathias Wilms als Omar Ben Sadek kann durch seine ruhige und bestimmte Art überzeugen. Man nimmt seiner Rolle Omar ab, dass dieser den Tod seines Vaters Sadek rächen will.

Ein kleines Manko der Produktion ist das Fehlen von kurzen Sprechpausen bei Szenenwechseln. Der Hörer muss sich damit in Bruchteilen von Sekunden auf eine neue Situation einstellen. Dadurch wirken auch manche Textpassagen etwas überhastet. Zwischen einzelnen Sequenzen hätte man zudem auch Zwischenmusiken einsetzen können. Andererseits kann man nachvollziehen, dass der Produzent auch immer einen Blick auf die Gesamtzeit werfen muss, schließlich sollen die ersten vier Kapitel auf maximal achtzig Minuten gebracht werden.

Es sind die vielen kleinen Details, die das Anhören zum Vergnügen machen. Sehr lobenswert ist, dass Sven Becker Wert auf die richtige Betonung von Namen und Begriffen der arabischen Sprache legt. Im zugehörigen Booklet gibt es ein Glossar mit Übersetzung und Lautschrift der fremdsprachigen Begriffe. Positiv hervorheben möchte ich auch die an sinnvollen Stellen eingesetzten Geräusche.

Sehr unterhaltsam ist auch die Passage, als Kara Ben Nemsi im dritten Kapitel auf einen deutschen Landsmann aus Preußen trifft. Die Dialogsequenz im Dialekt und die kurzen Gesangspassagen lockern das Hörspiel auf.

Nach den Unkenrufen bezüglich dieser Produktion in den vergangenen Jahren bleibt festzuhalten, dass Sven Becker die Vertonung - im positiven Sinne - sehr perfektionistisch vorgenommen hat. Qualitative Schwankungen bei den Sprecherleistungen einiger Nebenrollen trüben nicht das sehr gute Gesamtbild des ersten Teils von „Durch die Wüste“. Sven Becker hat einen modernen, textnahen Klassiker geschaffen, die Verwendung des Covers der viel versprechenden Freiburger Ausgabe hat also durchaus seine Berechtigung.

Die Hörspiel-CD „Durch die Wüste 1“ ist über die Internetseite www.fowling-bull.de, über den Karl-May-Verlag www.karl-may.de und über Karl May & Co. (www.karl-may-magazin.de) erhältlich.

Nachtrag:
Zum Stichwort Fortsetzung vermerkt Sven Becker im Booklet:
„Die Hörspiel-Abenteuer von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar können nur fortgesetzt werden, wenn Räubereien den Amasat-Brüdern überlassen bleiben.“
Es ist sehr zu wünschen, dass sich der Mut des Produzenten durch viele CD-Verkäufe lohnen wird.
Mein Tipp: Unbedingt „Original-Tonträger“ bestellen!

J. Bielefeld
www.karl-may-hoerspiele.info



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