Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Das Vermächtnis des Inka
  Regie: Peter Folken


Eintrag von thoschw (vom 27.12.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Die Hafo-Produktion für das Box-Label sind samt und sonders wortwörtlich nach den Skripten älterer Aufnahmen bei Europa oder Box entstanden. Solche Remakes sind im Einzelfall natürlich kein Makel, insgesamt betrachtet wirkt die Serie dann aber doch wenig innovativ. Hört man die Box-Aufnahmen dann auch noch, nachdem man bereits die 'Originale' kennengelernt hat, so verlieren sie doch ziemlich an Reiz.

Auch 'Das Vermächtnis des Inka' ist dabei keine Ausnahme, hier wurde die Hörspielbearbeitung der Europa-Produktion eins zu eins übernommen. Dabei gleicht recycelte Textfassung von Peter Folkens die südamerikanischen Indianer doch arg den nordamerikanischen Vettern an: Da hört man etwa von 'Manitou', von der 'Pfeife des Friedens' und von 'Kriegsbeilen'. Selbstredend gehen derartige Schnitzer nicht auf Karl May zurück.

Die Erstaufnahme wie auch die beiden 'Surehand'-Produktionen von Europa ist in den indianischen Hauptrollen mit Michael Hinz besetzt, sodaß Konrad Halver dort in die zweite Reihe zurücktrat, im Remake nun spricht "Der Hörspiel-Winnetou" nun standesgemäß anstelle Antonios den jungen Inka-Prinzen Haukaropora, sodaß man die Szene, in der Haukaropora mit Antonio den Häuptling 'Harter Schädel' befreit, aus beiden Produktionen so zusammnschneiden könnte, daß sich Halver mit Halver unterhält.

Der Blick auf die Besetzungsliste beider Produktionen läßt zwar die Rolle von Fritz Kiesewetter in der Box-Aufnahme vermissen, gleichwohl ist der Berliner dort ebenfalls kurz vor Schluß des Hörspiels zu hören. Die professionelle Besetzung und Umsetzung der Box-Version garantiert dem Hörer ein routiniertes Hörerlebnis, leider aber auch nicht mehr. Wer die Box-Aufnahme zuerst gehört und verinnerlicht hat, wird ihr sicherlich eine gute Bewertung nicht verweigern, einen an den sympatisch-grandiosen Hellmut Lange als Vater Jaguar gewöhnten Europa-Ersthörer dagegen erscheint das Remake leider kaum mehr als ein durchschnittlicher und uneigenständiger Abklatsch.

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