Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Durch die Wüste


Eintrag von Torsten Kühler (vom 1.2.2008) (weitere Einträge von Torsten Kühler)

Eine Lesung ist so gut wie der Text, der gelesen wird, und der Sprecher, der ihn liest. – Das stimmt zwar, aber wie ich noch deutlich machen werde, kann der Hörgenuss getrübt werden, wenn die technische Umsetzung zu wünschen übrig lässt.

Die Textgrundlage dieser Hörbuch-Edition ist die bearbeitete Ausgabe der „Gesammelten Werke“ des Karl-May-Verlages. Für „Durch die Wüste“ heißt das: „nahe an Karl May“.

Gelesen wird der Text von Peter Sodann, dessen sächsischer Dialekt sehr gut zum Fabulier May - bzw. dessen Ich-Erzähler - passt. Sodanns Hadschi Halef Omar und sein Sir David Lindsay sind immer dann ein Hörgenuss, wenn May ihnen großartige Worte in den Mund schrieb.

Das Hörbuch hätte 5 Sterne verdient, wenn da nicht die technischen Unzulänglichkeiten wären:

Die Tracks sind viel zu lang. Die Lesung hat eine Länge von ca. 952 Minuten* aber nur 21 Tracks, von denen die meisten über 40 Minuten, einige sogar über 1 Stunde lang sind. Die Trackmarken sind unsauber gesetzt - sie orientieren sich zwar an der Kapiteleinteilung, verfehlen diese aber oftmals, so dass die letzten Sätze eines Kapitels meist den neuen Track einleiten.

Wenn man sich schon dafür entscheidet, Hörbücher nur als *.mp3 anzubieten, dann erwarte ich als Nutzer, dass diese auch ohne Nachbearbeitung von jedem mp3-Player abgespielt werden können. Das war bei meinem mp3-Player (SanDisk Sansa e 260) nicht der Fall, erst nachdem ich den Dateien im WindowsExplorer unter der Eigenschaften-Registerkarte „Detailinfo“ einen Titel verpasst hatte, hat der Player die Dateien erkannt.

Hinzu kommen Lesefehler nach denen Sodann neu ansetzten musste, manchmal sind sie geschnitten, dann ist die einsetzende Stimme jedoch meist lauter als zuvor, manchmal sind sie auch ungeschnitten zu hören. An wenigen Stellen fällt es schwer, auseinander zu halten, wer jetzt spricht. Sodanns Manuskript war wohl nicht deutlich genug markiert, wem er welche Stimme zu geben hat.

Fazit: Eine gute Textbasis und ein sehr guter Sprecher, die von der Technik in Stich gelassen werden.

*laut Angabe des Karl-May-Verlages

kein Punkt kein Punkt
Eintrag von Bruze (vom 5.1.2008) (weitere Einträge von Bruze)

Grundsätzlich freue ich mich sehr, daß die Karl May-Bände als Hörbuch erscheinen. Die Entscheidung, die Sachen als mp3-Format zu veröfentlichen, ist genau richtig. Dadurch paßt 1 Buch auf 1 CD. Man stelle sich nur einmal vor, daß die Lesung auf ganz normalen Audio-CD erscheinen würde, das wäre mehr als 1200 CDs für die Gesammelten Werke, jedes Buch ca auf 15 CDs. Und mp3 ist heute einfach das Standardformat, das jeder einigermaßen aktuelle Spieler abspielen kann. Auch ist der sehr günstige Preis von 13 Euro dadurch überhaupt erst möglich.

Sehr gut finde ich auch, daß die Lesungen vollständig sind. Bei Agatha Christie-Romanen gibt es die unselige Veröffentlichung von gekürzten Fassungen (3 statt 5 CDs). Das ist absoluter Murks.

Die Lesung finde ich sehr gelungen. Die Stimme ist sehr angenehm. Der sächsische Akzent ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber für einen dezidiert sächsischen Autor auf keinen Fall fehl am Platz. Auch die Lesegeschwindigkeit und Intonation ist sehr liebevoll umgesetzt. Wirkliche Fehler im Text bzw. Schnittfehler gibt es kaum und lassen sich bei so umfangreichen Lesungen wohl auch kaum ganz vermeiden. An manchen Stellen - auch wenn ich sie nicht mehr genau angeben könnte - hatte ich selten mal den Eindruck, als wenn der Vorleser den Wechsel von einem Sprecher zum anderen, was meist durch sprachliche Signale angezeigt wurde, verpaßt hat. Ist aber insgesamt nicht so schlimm.

In Schulnoten würde ich der Lesung eine 2+ geben.

Der letzte technische Pfiff fehlt noch. Auch wäre - Peter Sodann möge mir verzeihen! - eine der ganz großen Hörbuchstimmen vielleicht für so ein auf Dauer angelegtes Projekt sinnvoller. So wie z.B. Achim Höppner beim Herrn der Ringe (der ja leider verstorben ist) oder Christian Brückner bei den Dorothy Sayers Krimis.

kein Punkt
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