Karl May Hörspiele
Startseite  Login  Wiki  Foren  Gästebuch  Impressum
Produktionen  Label  Reihen - SB  Personen  Firmen
Rollen  Textvorlagen  Sonderansichten  Hilfe  Suche

< zurück zur Produktion

Rezensionen / Kommentare

Winnetou 1


Eintrag von Bruze (vom 5.1.2008) (weitere Einträge von Bruze)

Grundsätzlich freue ich mich sehr, daß die Karl May-Bände als Hörbuch erscheinen. Die Entscheidung, die Sachen als mp3-Format zu veröfentlichen, ist genau richtig. Dadurch paßt 1 Buch auf 1 CD. Man stelle sich nur einmal vor, daß die Lesung auf ganz normalen Audio-CD erscheinen würde, das wäre mehr als 1200 CDs für die Gesammelten Werke, jedes Buch ca auf 15 CDs. Und mp3 ist heute einfach das Standardformat, das jeder einigermaßen aktuelle Spieler abspielen kann. Auch ist der sehr günstige Preis von 13 Euro dadurch überhaupt erst möglich. Sehr gut finde ich auch, daß die Lesungen vollständig sind.

Anders als "Durch die Wüste" von Peter Sodann gefällt mir diese Lesung nicht so gut. Auch wenn ich sie nicht einzeln benennen kann (ich habe die Teile jeweils erst einmal durchgehört), fällt eine ganz erhebliche Zahl von Textfehlern auf, die die Redaktion nicht herausgeschnitten oder neu eingespielt hat. Das sollte m.E. in einer - wenn auch akustischen - Ausgabe der Gesammelten Werke nicht passieren.

Noch gravierender ist aber m.E., daß die Stimme oder zumindest die Intonation von Heiko Grauel überhaupt nicht zum Charakter des Ich-Erzählers paßt. Karl May hat als Protagonist seiner Erzählungen die Rolle des sympathischen Helden, der die Summe aller guten Eigenschaften besitzt, völlig unrealistisch zwar, aber doch so dargestellt, daß die Erzählung davon lebt, daß man sich mit dem Protagonisten identifiziert. Die Stimme von Heiko Grauel ist für diese Rolle jedoch viel zu affektiert vorgetragen. Sie weckt in mir als Hörer, vielleicht durch ihren leicht nasalen Klang, das Gefühl, es mit einer eher arroganten, auf jeden Fall nicht sehr sympathischen Figur zu tun zu haben (ACHTUNG! Dieses Urteil bezieht sich auf keinen Fall auf die Person von Herrn Grauel, sondern lediglich auf die schauspielerische Darbietung). Auch hat man das Gefühl, daß Herr Grauel nicht ganz so mit dem Herzen bei der Sache ist, wie dies bei Peter Sodann der Fall war.

Wenn ich für die Lesung eine Note geben müßte, wäre dies "noch befriedigend" (3-). Es geht so gerade noch, aber nicht wegen einer guten Leseleistung, sondern weil es überhaupt schön ist, ganze Karl May-Bücher in akustischer Form hören zu können.

kein Punkt kein Punkt
Rezension / Kommentar schreiben bzw. bearbeiten