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Rezensionen / Kommentare

Durchs wilde Kurdistan
  Regie: Dagmar von Kurmin


Eintrag von thoschw (vom 18.2.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Der zweite Teil der kurzweiligen Europa-Orient-Serie beginnt in Spinduri, wo Kara Ben Nemsi den Hund Dorjan zum Geschenk erhält. In Amadija heilt der 'Sohn der Deutschen' dann nicht nur Schakara (der Name wird explizit nur in der KMV-Ausgabe genannt), die Urenkelin Marah Durimehs, sondern besorgt auch den Festungskommandanten die richtige Medizin, denn schließlich hat der Prophet Arzneien ja nicht verboten: "Hätte er auch dies noch getan, so müßte man aus den Trauben Tinte machen." Der Wirkung des 'Traubensaftes' verdient dann auch der zwischenzeitlich eingesperrte Amad el Ghandur seine Freiheit.

Der Sohn des Scheiks der Haddedihn wird dabei von Rudolf H. Herget verkörpert, der in der Kurt-Vethake-Produktion von 'Durch die Wüste' (Philips 1965) nur in einer kleinen Nebenrolle als Abu-Hammed-Krieger zu hören war. Darüber hinaus sind aus den Aufnahmen, die 1962 & 1964 unter der Regie von Joseph Offenbach für Philips eingespielt wurden, noch Benno Gellenbeck und Joachim Rake mit im Kurmin-Team vertreten.

Die dankbarste Rolle wie auch Szene im Hörspiel hat aber Malte Petzel, der den 'Bärenjäger' Sir David Lindsay ganz im Sinne des Erfinders interpretiert. Mit der Bärenjagd-Episode wird dabei zudem eine der Bearbeitungslücken der vorbildchen Philips/Fass-Version adaptiert. Das gleiche gilt noch für Kara Ben Nemsis Ritt auf dem Bergpfad, welcher jäh ins Leere führt. Ansonsten aber folgt die Aufnahme dem üblichen Kurdistan-Bearbeitungsmuster und läßt Kara Ben Nemsi von einer Gefangenschaft in die nächste geraten, bis er schließlich in der Hütte bei Mandana landet.

Dagmar von Kurmin versteht es nun, die drei weiblichen Rollen textumfangmäßig optimal zu bedienen, zumal sie sich mit Ingdscha die Rolle der jungen Schönen selber auf den Leib geschneidert hat. Auf der Strecke bleibt aber Mohammed Emin, der, gleichwohl er mit von der Partie ist, im gesamten Hörspiel nicht mit einem einzigen Satz vertreten ist, ja selbst Halef hat erst relativ spät seinen Einsatz, als er schlußendlich doch noch Kara Ben Nemsi mit Dorjans Hilfe bei der alten Chaldäerin aufspüren darf.

Insgesamt also eine schöne, wenn auch mitunter etwas selektive und ruhige 'Kurdistan'-Produktion. Das Plattencover, das wie auch diejenigen zu 'Durch die Wüste' und 'Von Bagdad nach Stambul' Szenenbilder aus Segeberger Orientaufführungen der 60er Jahre zeigt (damals gab es sowas noch, das letzte orientalische Festspiel war übrigens 'Durchs wilde Kurdistan' im Jahre 1978), ist seltsamerweise in der linken oberen Ecke relativ amateurhaft mit einen einheitlich blauen 'Himmel' getuschiert, da war wohl auf dem Originalfoto etwas zu sehen, was den Blick auf die orientalische Szenerie desillusioniert hätte.

kein Punkt
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