Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Halbblut
  Regie: Peter Folken


Eintrag von senfman (vom 27.3.2010) (weitere Einträge von senfman)

Den allgemeinen Lobeshymnen muss ich leider entschieden widersprechen - von den PEG-Hörspielen dieser Phase ist "Halbblut" leider mit Abstand das schwächste. Nun kann man aus einer miesen Vorlage (in der sich May von einer unangenehm rassistischen Seite zeigte) kein wirklich gutes Hörspiel machen, aber gegenüber der Europa-Adaption zieht dieses für mich bei weitem den Kürzeren.
Trixner ist wohl kaum bestritten der beste der Old Shatterhands, als Autor aber bewegt er sich auf dem Niveau von Kurt Stephan - und von einem HAFO-Hörspiel erwarte ich einen deutlich höheren Standard. Viel zu zerstückelt sind die Szenen, viel zu großer Raum wird dem Erzähler (enttäuschend: Jochen Schmidt) eingeräumt, zudem noch mit einer allzu kindertümlichen Sprache. Besonders negativ fällt auf, dass Trixner die rassistischen Tendenzen (das widerlich devote Verhalten der "Zopfmänner") nicht zurücknahm, sondern noch unterstrich, indem er Shatterhand die Antwort aus den Chinesen herausprügeln lässt. Und natürlich griff auch er auf die werkwidrige Tötung der Schurken zurück, welche der Karl-May-Verlag in seine drastische Bearbeitung einbaute.
Von diesem Hörspiel kann ich jedem potentiellen Hörer nur abraten und wenn es noch zwei Punkte bekommt, dann wegen des profesionellen Produktionshintergrundes.

kein Punkt kein Punkt kein Punkt
Eintrag von poseidon1966 (vom 17.4.2004) (weitere Einträge von poseidon1966)

Ich muß Thomas S. leider widersprechen. Im Gegensatz zur Winnetou1, 3. Folge von Europa ist dieses Hörspiel völlig geglückt. Gefällt mir sogar besser als die Romanvorlage. Die europa-Fassung kann man einfach nur als schlecht bezeichnen. Ich finde es ein tolles Hörspiel. Klasse ist vor allem Hobble-Frank. Für mich war das Hörspiel schon als Kind toll und das hat sich nicht geändert. Ich finde es geglückt und ich bin froh, daß ich es in meiner Sammlung habe. Leider wird sich wohl niemand erbarmen und die PEG-Serie neu auflegen. Schade. Hier geht einfach viel verloren.


Eintrag von thoschw (vom 28.3.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Das Hörspiel wird - gleichwohl es sich gerade hier wegen des Titelbildes angeboten hätte - im Gegensatz zu einigen anderen Peg-Produktionen nicht mit dem Song 'Old Shatterhand and Winnetou' eingeleitet, sondern mit einer anderen Country-Musik ohne jeden May-Bezug: "Oh, bring me back to my boots and saddles - wow-hou - wow-hou - wow-hou - Yes, I won't see this ranch anymore - cause I can't wait anymore - Oh, bring me back to my boots and saddles"

In der folgenden schönen, aber nicht ganz perfekten Aufnahme der Geschichte um den 'Schwarzen Mustang' hat Einmal-Autor Heinz Trixner dann leider zu viele Szenen dem Erzähler überlassen. Dazu gehört etwa die Begrüßung der Blutsbrüder durch die Timpes, die schnelle Heilung Tante-Drolls oder die Flucht Ik-Senandas. Im Vergleich dazu ist das Europa-Hörspiel 'Winnetou I, 3. Folge' (ebenfalls nach 'Halbblut' und gleichfalls mit Trixner & Halver, aber ohne Tante & Hobble, den Timpes und dem abschließenden 'Bonanza'-Kapitel) doch erfreulich ausführlich geraten.

Zudem wurde leider auch hier wieder das [alte] KMV-Ende adaptiert, sodaß der original von May übernommene Satz "Wer Tiere quält, taugt nichts, aber wer Menschen quält, ist noch weniger wert" durch die später folgende doppelte Todesstrafe ad absurdum geführt wird. Der Schluß wurde von Trixner neu gestaltet. Zunächst vertauschte er die Reihenfolge der Dialoge und zieht die Enthüllung des dritten Timpe-Erben, mit der das Buch schließt, vor die Erläuterung des Namens 'Bonanza of Hoak' (eigentlich 'Hoaka'). Der abschließende Satz - "Und ich meine, dort sollten wir alle, gleich welcher Hautfarbe wir tragen, den Schatz suchen, der uns reich und gleich macht, der Glaube an Gott!" - ist dabei zwar kein originales May-Zitat, gleichwohl natürlich dem Sachsen nachempfunden. So liest man etwa in 'Old Surehand II': "Die wahren Schätze ruhen im Herzen: der Glaube an Gott."

kein Punkt
Eintrag von SirRichard (vom 17.6.2003) (weitere Einträge von SirRichard)

Die Produktion ist ja schon daher etwas ungewöhnlich, dass Heinz Trixner, sonst abbonierter Old Shatterhand, für das Hörspiel verantwortlich zeichnet!
Seiner erster und mir bekannter einziger Versuch.
Vielleicht hätte er sich dem ganzen noch häufiger widmen sollen, denn ich finde das Hörspiel der gelungen. Im Gegensatz zu anderen Fassungen verschwinden die beiden Timpes nicht einfach in der Versenkung, sondern bilden Anfang und Ende der Handlung. Alle wichtigen Charaktere sind vertreten, die Geräuschkulisse glaubwürdig und gelungen, die Dialoge flüssig geschrieben.
Ich gebe es zu, ich mag dieses Hörspiel! Alleine schon mein Traumhörspielblutsbrüderpaar Trixner und Halver lassen es zum Genuß werden!

kein Punkt
Eintrag von JennyFlorstedt (vom 14.5.2003) (weitere Einträge von JennyFlorstedt)

Wirklich schön finde ich hier die Hintergrundgeräusche.
Ansonsten fallen sie einem ja kaum auf, weil es eben Hintergrundgeräusche sind, aber hier muss ich sie einfach mal loben.


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