Karl May Hörspiele
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In den Schluchten des Balkan


Eintrag von thoschw (vom 31.3.2004) (weitere Einträge von thoschw)

'In den Schluchten des Balkan' gehört zu den besseren Aufnahmen Kurt Stephans. Im Gegensatz zu den Vorgängern 'Der Schut' oder 'Im Land der Skipetaren' ist dieses Orient-Hörspiel weniger verkrampft und mit deutlichen Trennung der Szenen eingespielt worden, was vorallem auch durch die - zumindestens in der Zebra-Ausgabe - eingeschnittene attraktive Zwischenmusik erreicht wird.

Die Produktion beginnt zunächst in schöner Ausführlichkeit mit den Ereignissen bei der Schmiede Schimins, gefolgt von den Geschehnissen in der Hütte des Bettlers Saban. Die anschließende Verfolgung Manch el Barschas und Barud el Amasats wird hingegen nur in äußerst verkürzten Szenen geschildert. Und so entfallen dabei etwa die bekannte Taubenschlagszene wie auch das Treffen mit der Pflanzensammlerin Nebatja und die Geschichte um Busra, den Bettler.

Ferner gibt es einige Abweichungen von der Buchvorlage. So wird der Frau des Schmieds eine wesentlich aktivere Rolle zugestanden, Hadschi Halef ist an der Seite Kara Ben Nemsi, als dieser Schimin im Kohlenkeller entdeckt und befreit, verschwindet dann jedoch wie ein Dschinn, um dann vorlagegemäß mit den Gefährten Omar und Osko später bei Sabans Hütte wieder aufzutauschen. Nach der 'Wiedererweckung' Kara Ben Nemsis fliehen alle Banditen zu einer weiteren Hütte und 'es dauerte Tage', bis sie die Gefährten dort entdecken. Tatsächlich haben sich die Pascher bei Karl May aber immer noch in der Hütte von Saban verschanzt, als ihnen Kara Ben Nemsi die Gewehre und Pistolen abnimmt. Auch ist es nicht Deselim, sondern dessen Bruder, den sie im Kaffeehaus antreffen.

Typisch für Kurt Stephan ist außerdem das viel zu kleine Sprecherteam, welches sich wieder einmal teilweise hinter Pseudonymen verbirgt. Auch läßt Stephan wie in den 'Skipetaren' den Erzähler ein weiteres Mal aus doppelter Erzählperspektive, also aus unpersönlichen wie auch persönlichen Blickwinkel berichten. Solcherlei Mischmasch klingt dann auch entsprechend seltsam: "Doch lassen wir jetzt Kara Ben Nemsi mit seinen eigenen Worten erzählen, was nun geschah." Völlig Überflüssig ist ferner noch der finale Hinweis des Erzählers, daß der Mübarek die Gefangenen befreit, da man dieses Geschehen ja auf den PLP/PMC/Zebra-Ausgaben von 'Im Lande der Skipetaren' hören kann.

Ein weiteres Ärgernis ist schließlich noch der ständige Sprecherwechsel in den Produktionen von Kurt Stephan. Der Austausch von Bromsena und Klopsch aus den 'Skipetaren' gegen Maschmann und Uhde macht angesichts dessen, daß beide Sprecher auch bei dieser Produktion mitwirken, kaum Sinn. Wenn man dazu bedenkt, daß für die Neuaufnahme des 'Schut' sich das Besetzungskarussell ein weiteres mal gedreht hat, so wird man nachvollziehen können, daß die Orientserie auf den Metronomelabeln PLP/PMC und Zebra dem Hörer nicht gerade sehr harmonisch präsentiert.

kein Punkt kein Punkt
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