Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

In den Schluchten des Balkan
  Regie: Dagmar von Kurmin


Eintrag von Cartman (vom 25.8.2006) (weitere Einträge von Cartman)

Legendäre Aufnahme - und das zu Recht! Die von dem kongenialen Hellmut Lange angeführte Besetzung präsentiert das Highlight der Europa-Karl-May-Reihe.

Endlich ist diese Produktion auch auf CD zu erhalten (in der Reihe "Die Originale" von Europa). Wegen der veralteten Aufnahemtechnik sollte man das Werk allerdings nicht unbedingt unter Kopfhörern anhören, da der Stereoeffekt und die Tonschnitte mitunter unbefriedigend ausfallen.

kein Punkt
Eintrag von ollihimself (vom 30.8.2003) (weitere Einträge von ollihimself)

Inhalt:
Kara ben Nemsi trifft in Stambul auf seinen alten Freund Omar ben Sadek. Dieser ist immer noch auf der Suche nach den Mördern seines Vaters (wir erinnern uns an die Folge: durch die Wüste). Mittlerweile hat der junge Mann herausgefunden, dass der Mörder, Hamed el Amasat mit Namen, eine wichtige Führungsposition einer im Balkan operierenden Verbrecherbande ist.

Im der Stadt Melnik sollen sich Hamed el Amasat und sein Bruder Barud aufhalten. Omar will den Mörder dort stellen. Natürlich verspricht ben Nemsi seinem Freund Unterstützung bei dem Vorhaben. Zusammen mit seinem Diener Hadschi Halef Omar macht er sich auf den Weg nach Melnik. Um den Weg zu erkunden, reitet Kara den Freunden ein Stück voraus. Er kommt zu einer Hütte und sieht dort auf dem Lager einen alten, dürren Mann. Als er sich zu dem offensichtlich Kranken herunterbeugt, trifft ihn ein Schlag auf den Kopf. - ein Hinterhalt!

Doch auch die Freunde Kara ben Nemsis treffen bald auf die Hütte und erkennen die Situation. Sie befreien den Freund und setzen die Schurken außer Gefecht.

Die Reise geht weiter. In Melnik angekommen steigen die Freunde in einem Gasthof ab. Hier erfahren sie, dass die beiden el Amasats bereits weiter auf dem Weg nach Ostromtscha sind. Doch in einem anderen Gasthof im Ort soll eine geheime Versammlung des Bundes stattfinden, dem auch die beiden Amasats angehören. Kara beschließt, die Schurken zu belauschen. Dazu schleicht er sich nächtens in einen Taubenschlag, der über dem Versammlungsraum liegt. Halef, sein steter Begleiter will seinen Herrn natürlich beschützen. Kara will die Banditen allerdings allein belauschen. Er verbietet Halef ihn zu begleiten. Halef jedoch folgt seinem Sidi...und... bricht aufgrund seiner Ungeschicktheit durch das Dach des Schlages... direkt mitten in die gerade stattfindende Versammlung. Klar, dass Halef gefangen gesetzt wird. Kara aber kann seinen kleinen Freund befreien und schnell machen sich die Freunde weiter auf den Weg nach Ostromtscha.

Hier angekommen treffen sie zwar immer noch nicht auf die Brüder el Amasat aber auf den Mübarek. Dieser angebliche Heilige stellt sich ebenfalls als ein Mitglied der gesuchten Verbrecherbande heraus. Kara macht auch diesen dingfest und versetzt damit erneut der Räuberbande einen empfindlichen Schlag.

Die Reise jedoch ist auch hier noch nicht zu ende. Weiter geht es in das Land der Skipetaren auf der Suche nach dem "Kopf" der Verbrecherbande, dem sog. "Schut".....

Kritik:
Phantastisch, phänomenal, genial, unübertroffen. Das wirklich beste Karl May Hörspiel, das ich jemals gehört habe.

Die Inhaltsangabe zeigt es bereits: Das Hörspiel erzählt inhaltlich eine ganze Menge. Hier könnte durchaus auch der Verdacht aufkommen - zuviel. Mitnichten. Die Regie hat es wunderbar verstanden die komplexen inhaltlichen Zusammenhänge der Ursprungsgeschichte chronologisch sinnvoll und ohne merkbare Verkürzung in Szene zu setzen. Mein Kompliment.

So stürzt Kara ben Nemsi mit seinem getreuen Diener Hadschi Halef Omar wieder in lebensbedrohliche Abenteuer, erlebt unglaublich spannende Geschichten und begibt sich unermüdlich weiter auf die Suche nach den in der Ausgangsgeschichte des sog. "Orientzyklusses" in Erscheinung getretenen Schurken und Mördern. Auch diesmal gelingt es zwar nicht die Mörder und den Anführer der Bande zu fassen, aber die Geschichte wird ja auch noch weiter fortgesetzt.

Von der Atmosphäre her bleibt dieser Part des Gesamtzyklusses zumindest in der vorliegenden Hörspieladaption unübertroffen. Hier passt einfach alles: Ein spannender Handlungsablauf, der immer wieder unerwartete und unvorhersehbare Wendungen nimmt, humoristische Zwischensequenzen, die die Geschichte auflockern und mehr als nur einmal ein breites Grinsen auf das Gesicht des Zuhörers zaubern, unübertroffene Sprecher, die ihre Rollen wirklich leben und unglaublich "echt" wirken. Dazu eine Musikuntermalung, die ein wunderbares orientalisches Flair vermittelt und eine gehörige Portion dazu beitragen, den Zuhörer in die Welt des Kara ben Nemsi zu versetzten...

Fazit:
Besser geht’s nicht!

Das Hörspiel wird im Zeitraum vom 31.08.03 bis 7.08.03 hier auf dieser Seite verlost.

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Gruß
Ollihimself

http://www.hoerspiel-rezensionen.de


Eintrag von thoschw (vom 17.5.2003) (weitere Einträge von thoschw)

Das Hörspiel beginnt mit dem Zusammentreffen der Freunde mit Omar Ben Sadek in Stambul, welches noch im Band 'Von Bagdad nach Stambul' geschildert wird. Von den dort folgenden Ereignissen wird jedoch nur noch der Abschied von Sir David Lindsay inszeniert. Obwohl die Aufnahme mit einem Glockengeläut eingeleitet wird, bleibt der dazugehörige Turm zu Galata unerwähnt, ebenso wie der Sturz Abrahim Mamurs von demselben, die Gefangennahme Kara Ben Nemsis und sein Transport im Teppich sowie die Gerichtsverhandlung mit Ali Manach el Barud el Amasat. Unerzählt bleiben auch die näheren Umstände, die Osko zum Begleiter durch den Balkan machen.

Die eigentliche Handlung setzt dann mit dem Gespräch mit dem Rosenhändler Jafiz ein, der Kara Ben Nemsi wie den Hörer erstmals über Koptscha und Schut aufklärt, dann jedoch wird mit den unadaptierten Abenteuern um den Schmied Schimin und der 'Erdbeere' Ikbala wieder ein Großteil der Vorlage übersprungen: Stattdessen geht es unmittelbar gleich in die Waldhütte des Kranken, im Buch ist dies der Bettler Saban, hier jedoch bleibt dessen Identität im Dunklen (Da die Sprecher & Rollen in der Reihenfolge ihres Auftritts genannt werden, müßte der Begleiter Deselims logischerweise zwar der Mübarek sein, eine dermaßen zusammengelegte Rolle wird im Laufe der Adaption aber nicht ersichtlich).

Leider wird hier in der Hütte wie auch später in der Taubenschlagszene die gespielte Handlung öfter von Erzähler Helmut Lange unterbrochen: Obwohl der Lederstrumpf-Darsteller natürlich eine ideale Besetzung für den 'Sohn der Deutschen' ist und seine Stimme überaus sympathisch ist, hätte eine durchgespielte, mit mehr Geräuschen dargestellte Handlung wohl eine bessere dramatische Wirkung gehabt, wie etwa der Vergleich mit der Philips-Version zeigt.

Der Verfolgung Deselims und dessen Sturz vom Pferd folgt dann unmittelbar die Einkehr in den Gasthof seines Bruders, darauf mit Szenen aus Stall und Taubenschlag die Abenteuer in Melnik. In Ostromscha treffen die Balkanreisenden dann zunächst auf den Krüppel Busra, anschließend auf Nebatja und endlich auf den Mübarek, den sie dann als Busra entlarven.

Diese Schlußszenen sind dabei etwas zu sehr gedrängt und verkürzt adaptiert, Nebatja ist gleich vertrauensselig am erzählen, das Doppelspiel des Mübarek wird schon erraten, bevor Kara Ben Nemsi den Heiligen das erste Mal sieht, auch hier wäre eine ausführlichere Hörspielfassung wünschenswert gewesen.

Insgesamt bleibt der Eindruck, daß das Hörspiel einfach zehn Minuten zu kurz geraten ist. Im Vergleich mit anderen Aufnahmen vermißt man zwar die eine oder andere Szene, endscheidener ist jedoch, daß auch nur für sich selbst betrachtet einen mitunter lückenhafter Eindruck entsteht: dazu zählt Oskos Einstand in die Orient-Serie wie auch die Ereignisse in Ostromscha. Trotz dieser Mängel vermag die professionelle Produktion im großen und ganzen jedoch zu überzeugen und wäre mit nur drei Punkten unterbewertet, deshalb also vier, vielleicht nicht vollens verdiente Punkte.

kein Punkt
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