Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

In der Hölle der Silbermine


Eintrag von thoschw (vom 21.6.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Karl-May-Cineasten kennen natürlich 'Die Hölle von Manitoba', den einzigen Barker+Brice-Western außerhalb der Karl-May-Filmreihe. Vielleicht erinnerte sich Kurt Stephan dieses Filmtitels, als er für die zweite LP des Doppelalbums den eigenständigen - und durchaus sehr gelungenen - Titel 'In der Hölle der Silberminen' kreierte, der so auch die MC-Einzelausgabe bezeichnet. Der in dieser Form weder bei Karl May noch in der bearbeiteten Fassung des KMV verwandte Titel, wurde wohl aus der Kapitelüberschrift 'Das ist die Hölle!' mit dem damit bezeichneten Handlungsort inspiriert. Zwar ist es eigentlich eine Quecksilbermine, die mit der Hölle gemeint ist, doch die verkürzte 'Silbermine' klingt durch die Anlehnung an den 'Silbersee' natürlich ungleich attraktiver. Ironischerweise ist das blaue Wasser aus 'Im Tal des Todes' in Mays Original 'Deutsche Herzen, deutsche Helden' ja tatsächlich ein Silbersee ...

Ein wenig seltsam ist die Zeichnung, welche auf der Plattenhüllenrückseite wie auch auf dem MC-Cover einen mittelamerikanischen, mit Gold geschmückten Indianer wie auch ein Götteridol aus Gold zeigt, denn mit der Handlung hat diese Szenerie nichts zu tun. Ob Zeichner Dorflein vielleicht eine ganz andere Vorgabe hatte, etwa die 'Königsschatz'-Episode aus dem Waldröschen?

Merkwürdig - oder besser schlampig zu nennen - sind die 'Umbenennungen' zweier Indianernamen: Zumeinen mutiert der 'flinke Hirsch' zum 'flotten Hirsch', glücklcherweise jedoch nur auf der Plattenhülle und nicht im Hörspiel selbst. Und der in der Rollenliste korrekt genannte 'Reißende Bär' wird in der Aufnahme zwar ebenfalls regelmäßig bei seinem richtigen Namen angesprochen, einmal jedoch rutscht einem Sprecher ein 'Rasender Bär' heraus.

In der Adaption wurden alle Bezüge zur Familiengeschichte der Adlerhorst wie auch speziell die Rollen von Hermann und Martin Adlerhorst gestrichen. Ansonsten folgt die Hörspielbearbeitung recht getreu dem Vorgabetext, wobei die adaptierten Szenen jedoch nur das Wesentlichste der Handlung wiedergeben. Dabei hätten dieser Aufnahme wie auch 'Im Tal der Todes' jeweils 10 Minuten zusätzlicher Spielzeit sicherlich gut getan, so hätte sich hier etwa angeboten, auch Miranda in das Skipt zu integrieren, sodaß der viel zu kleine und rein mänliche Sprecherkreis dadurch auch nicht mit einer weiteren Zweit- oder Drittrolle belastet worden wäre.

Am Schluß erlaubte sich Autor Stephan dann noch ein paar über die Textvorgabe hinausgehende Anspielungen: Winnetou verspricht Old Firehand, ihn bald wieder am Silbersee zu besuchen, während der weiße Jäger wiederum anregt, man sollte das 'Tal des Todes' doch nun lieber in das 'Tal der aufgehenden Sonne' umbenennen.

Seltsamerweise ist dieses Hörspiel von Metronome im Gegensatz zu 'Im Tal des Todes' nicht mehr unter dem Zebra-Label neuaufgelegt worden, sodaß den Nur-Zebra-Hörerm die Auflösung einiger Handlungsfäden unbefriedigenderweise vorenthalten wurde.

kein Punkt kein Punkt
Eintrag von JennyFlorstedt (vom 14.5.2003) (weitere Einträge von JennyFlorstedt)

Ich besitze nur diesen Teil und wäre also etwas überfordert, was den Einstieg in die Handlung angeht. Da wäre ein "was bisher geschah" sehr nützlich gewesen. Ansonsten fällt hier der Dialekte-Mix auf. Es gibt Franzosen, Mexikaner, Yankees, Briten,Indianer, ... und alle sprechen sehr enthusiastisch irgendeinen putzigen Akzent.
Aber wirklich herrlich ist das seltsame Geräusch, dass Winnetou macht, um sich mit fremden Indianern zu verständigen. Für MICH klingt es, als würde er sich sehr geräuschvoll übergeben. :-]
Handlung ist gut umgesetzt, wenn man berücksichtigt, dass sie mit dem Mayschen Original nur noch Grundzüge gemein hat. das ist aber nicht die Schuld der Produzenten, sondern liegt an der Vorlage. Der Karl-May-Verlage hat den Kolportageroman "Deutsche Herzen - Deutsche Helden" stark umgearbeitet und das Hörspiel basiert auf dieser Bearbeitung.

kein Punkt kein Punkt
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