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Rezensionen / Kommentare

Old Surehand 2, Das Geheimnis des Kolma Puschi
  Regie: Peter Folken


Eintrag von thoschw (vom 9.9.2005) (weitere Einträge von thoschw)

„Der Weststurm überfiel uns völlig unerwartet, heulte über die weite Ebene, die sich unmittelbar vor dem San-Louis-Park ausbreitet. Mit harter Faust packte er die Wipfel der einzeln stehenden riesigen Tannen und Kiefern, riß und zerrte an ihnen, daß diese sich ächzend unter seinem eisernen Zugriff bogen. Mit äußerster Anstrengung sprengten wir gegen die Gewalt des Sturmes an, tief über unsere Pferde gebeugt, die Hände krampfhaft in ihren Mähnen verkrallt“

Peter Folken hat auch für diese zweite Surehand-Folge sein alten Europa-Skript bearbeitet und es dabei vor allem mit kurzen Landschaftsschilderungen und „Wetterberichten“ bereichert. Dies betrifft zum einen schon den anfänglichen Weg der beiden Blutsbrüder entlang des Republican River, insbesondere aber auch den neu hinzu erfundenen heftigen Sturm beim Einritt in den San Louis-Park anfangs der zweiten Hälfte des Hörspiels. Darüber hinaus wurden auch einzelne Sätze dem neuem Stil angepaßt. So wurde etwa aus „Unsere nächste Station war Harbours Farm.“ -> „Eingebettet zwischen sanft ansteigenden Hügeln lag Harbours Farm.“ sowie aus: „Wir erreichten die Foam-Cascade im Park von San Louis und erblickten unter uns auf einem Felsvorsprung die Capote-Utahs.“ -> „Donnernd stürzten die schäumenden Wasser der Foam-Kaskaden inmitten des San-Louis-Parks in die Tiefe. Unter uns auf einem Felsvorsprung erblickten wir die Zelte der Capote-Utahs.“

Wie schon im ersten Teil gibt es aber auch einige minimale Änderungen in ansonsten textgleichen Stellen, so wird z.B: aus einem „Hundegebell“ ein „Gekläffe eines Kojoten“. Ferner gibt es natürlich auch etwas auffälligere Änderungen. Nachdem der Osagenhäuptling angekündigt hat, daß er etwas über Tibo-taka erzählen könnte, unterbrechen etwa hier in der Peg-Version die Gefährten den Ritt und machen eine Rast. Andererseits hat Old Shatterhand in diesem 2. Remake das ewige Anschleichen noch nicht satt, die entsprechende Anmerkung fehlt. Nicht umgesetzt wurde ferner die Auspeitschung des Generals. Und ebenso wie im 1. Teil sind nicht zwei falsche Zähne Etters Erkennungsmerkmal sondern seine auffällige Kopfhaut: „Eine leuchtend rote Narbe verlief quer über seine Schädeldecke“ heißt es da.

Positiv anzumerken ist schließlich noch die Wahl der Sprecherin von Kolma Puschi: Im Vergleich etwa mit der sogleich als Frau erkenntlichen Gerda Meissner in der Vethake-Produktion, aber auch mit der etwas weniger offensichtlichen Gisela Trowe in der Europa-Version, klingt Elisah Tuerschmann bei der ersten Begegnung durchaus geschlechtsneutral.

Wie schon im ersten Teil bleiben Stil und Struktur - sowie auch wieder zu großen Teilen der Wortlaut - des Europa-Skriptes unangetastet, außer dem ‚Weststurm‘ gibt keine neue Szene, ebensowenig ist eine gestrichen worden. Im Gegensatz zur ersten Folge endet die Aufnahme aber nicht mit einem Song sondern lediglich mit der üblichen instrumentalen Gitarren+Mundharmmonika-Musik.

[überarbeitete Fassung des Eintrages vom 17.5.2003]


kein Punkt
Eintrag von poseidon1966 (vom 23.4.2004) (weitere Einträge von poseidon1966)

Familiendrama Teil 2. Wie bereits erwähnt ist die Surehand-Geschichte einer der besten die Karl May geschrieben hat.
Der zweite Teil ist ebenso gut wieder der erste. Die Stimmung ist einmalig. Toll, wie bereit von Thomas erwähnt die Sprecherin der Kolma Puschi. Zwar sind hier nicht Halver und Trixner als Sprecher dabei, aber die Stolzmann und Veder gefallen mir auch nicht schlecht. Folken hat sich als Sprecher auch wieder eingebracht. Neben Old Surehand (auch wenn Marcel von Berg auf dem Cover steht) spricht er den Häuptling Tusaga-Saritsch. Damit hat er in den 2 Teilen insgesamt 5 Rollen übernommen. Ist wohl etwas zuviel meiner Meinung nach, so gut er auch ist. Es ist aber nach wie vor eines meiner Lieblingshörspiele. Dramatisch ist der Tod von Old Wabble, man muß aber schon sehr genau hinhören um sein Todesgebet zu verstehen. So richtige Todesstimmung.
Ich kann jedem dieses Hörspiel nur empfehlen. Auch ohne Trixner und Halver. Es ist einfach toll gemacht und es stimmt einfach alles. Leider wird sich wohl nie erbarmen und es neu auflegen.


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