Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Unter Geiern
  Regie: Dagmar von Kurmin


Eintrag von Michael Ledwinka (vom 15.7.2015) (weitere Einträge von Michael Ledwinka)

Eine äußerst gelungene Hörspielfassung! Der Titel "Unter Geiern" stammt zwar nicht von Karl May, die beiden Erzählungen "Der Sohn des Bärenjägers" und "Der Geist des Llano estakado" wurden als Buch unter dem Titel "Die Helden des Westens" herausgebracht. Das vorliegende Hörspiel hat die Erzählung des "Geists" zur Grundlage.

Dagmar von Kurmin hat eine geradlinige, klare und stimmige Fassung erstellt, die trotz Fehlen vieler liebenswerter Gestalten (Winnetou, Juggle Fred, Ben Blue Moon) Karl Mays Erzählung sehr authentisch folgt. Da zur Entstehungszeit (1972) LPs selten mehr als vierzig bis fünfzig Minuten Spielzeit boten, ging das wohl nicht anders.

Die Sprecher und die eine Sprecherin (Sanna) stürzen sich mit hörbaren Vergnügen in ihre Aufgabe, durch ihre geringe Anzahl und die sehr charakteristischen Stimmen sind sie ihren Rollen leicht zuzuordnen.

Einzig die Gottseidank kurzen Musikeinschübe empfinde ich als unpassend bis störend - sie reichen von pathetisch symphonisch bis Gitarrengeklimper und tragen nichts zur Wirkung dieser atmosphärisch gut gelungen Produktion bei.


Eintrag von Apanatschka (vom 13.3.2006) (weitere Einträge von Apanatschka)

Mir gefällt die Version auch sehr gut und meine Vorredner haben eigentlich alles gesagt. Wieder eine Adaption von Europa nahe am Roman (sofern das bei einem Hörspiel von ca. 60 min. möglich ist) mit guten Effekten und Stimmen. Wobei mir die Stimme von BF nicht zu jung ist. Aber ich mag wohl grundsätzlich die eher markanten Stimmen und achte dann nicht so sehr darauf ob es mit dem Alter der Romanvorlage übereinstimmt.

Im übrigen muß ich sagen das ich erst jetzt auf diese Geschichte gestoßen bin durch die Neuauflage von Europa. Mir gefällt die auf LP Optik gepreßte CD super.
Ausserdem konnte ich meine Kinder mit den Neuauflagen begeistern.

kein Punkt
Eintrag von Cartman (vom 3.4.2005) (weitere Einträge von Cartman)

Tolle, sehr spannende und atmosphärische Produktion! Einzig die prägnante Stimme von Christian Rode ist für Bloody Fox zu alt und erfahren. Karl-Heinz Heß als Shatterhand ist eine optimale Besetzung. Insgesamt ein wahres Highlight der - leider immer von der Spielzeit her zu kurzen - Europa-Produktionen.


Eintrag von thoschw (vom 24.7.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Dagmar v. Kurmin hat aus dem 'Geist des Llano Estacdo' eine gute und ansprechende Hörspielfassung extrahiert wobei sie vorallem die Nebenhandlung mit Winnetou und dem Bärenjäger sowie dessen Sohn aussparte, die eigentlich von der anderen Seite des Llano zu den Gefährten stoßen. Zwar mutet die Eliminierung des Häuptlings des Apatschen etwas seltsam an - schließlich gibt es gegenüber seinem Auftritt doch eine gewisse Erwartungshaltung des Hörers- dennoch wird der Geschichte damit keineswegs Gewalt angetan, so wie es etwa mit dem Verzicht auf Bloody-Fox in der später produzierten Hafo-Produktion der Fall ist.

Etwas bedauerlich hingegen ist der Verzicht auf Juggle-Fred, der ja nun eine spezielle, nur im 'Geist' agierende Figur ist. Ferner hätte man mindestens 5 Minuten mehr Spielzeit riskieren sollen und das Eintreffen Old Shatterhands (überzeugend in allen seinen drei Europa-Einsätzen: Karl-Heinz Heß ) auf Helmers Home ausführlich - also samt 'Befragung' des Dragoneroffiziers - darstellen sollen, so erfährt man von der Ankunft des Westmannes nur durch einige wenige Sätze des Erzählers Hans Paetsch. Auch kehrt Shatterhand eigentlich nochmals aus dem Llano zu Helmers Home zurück, und erlebt deshalb nur denSchluß des 'Geister'-Spektakels.

Natürlich aber gibt es im Vergleich zu den auf derselben 'Unter Geiern'-Teilerzählung basierenden Aufnahmen der Label Maritim und Peg/Piccolo auch einige Szenen, die nur in der Euro-Version zu hören sind. Da wäre etwa die 'Spurensuche' von Jemmy & Davy (wie alle Hörspiele der 70er hält sich Kurmin an die KMV-Bearbeitung, im Mayschen Originaltext agieren hier stattdessen die Snuffels) mit dem nachfolgenden Zusammentreffen mit den Geiern (die Frage-Antwort-Sequenz - "Woher kommt ihr - wohin wollt ihr?" - ist übrigens aus dem "Bärenjäger", anläßlich des Treffens mit der Bande von Brake) sowie dem Komantschen Eisenherz.

Etwas fehlbesetzt erscheint die markante Stimme Christians Rodes, die für den jungendlichen Bloody-Fox einfach zu alt und erfahren klingt. Recht gut besetzt hingegen ist Immo Kroneberg als Hobble-Frank, insbesondere wenn er seine Witzchen reißt, wie etwa von der "Henne, die eine Kanone abschoß" oder bei seinem konfusen Goethe-Zitat von den "Geistern mit Kinder und Frauen".

Insgesamt betrachtet ist dies also eine Europa-Produktion mit viel Licht und wenig Schatten.

kein Punkt
Eintrag von ollihimself (vom 2.12.2003) (weitere Einträge von ollihimself)

Inhalt:
Die Geier nennt man eine Gruppe von Verbrechern, die in der berüchtigten Wüste Llano Estacado die Wegweiser mit dem Ziel umstellen, durch die Sandebene ziehende Auswanderer in die Irre zu führen. Sind diese dann grausam verdurstet, fleddern die Geier die Leichen....

Als wieder ein Track Auswanderer durch die Wüste zieht und die Geier auch diese in die Irre führen wollen, tritt der Geist des Llano Estacdo in Erscheinung. Gnadenlos macht dieser Jagd auf alles Unrechte und so versucht er auch die Auswanderer zu retten. Doch wer ist dieser Geist? Ist der geheimnisvolle Reiter wirklich eine übernatürliche Gestalt?... Gerettete berichten davon, dass der Geist in Erscheinung eines weißen Büffels auftritt...

Old Shatterhand, in Begleitung von Hobble Frank, dem langen Davy und dem dicken Jemmy hat Gelegenheit den Geist persönlich kennen zu lernen. Als die Bande Geier hinter der unheimlichen Gestalt her ist, bietet Shatterhand diesem Hilfe und Schutz an. Doch der Geist lehnt ab...

Aber so einfach, wie die Dingfestmachung der Geier des Llano dem Unbekannten erscheint, ist sie nicht. Letztenendes ist er doch auf die Hilfe Shatterhands und seiner Freunde angewiesen. Gemeinsam machen diese sich daran, das Übel auszumerzen...

Kritik:
Unglaublich, wie Dagmar von Kurmin es auch hier wieder einmal geschafft hat, die überaus komplexe Geschichte famos umzusetzen. Auch wenn gegenüber der Original Karl May Vorlage wiederum, notwendiger Weise muss man wohl sagen, einiges ausgelassen wurde: Die Geschichte ist rund und trotz einer Laufzeit von nur 41 Minuten unglaublich facettenreich und spannend. Auch kann man sie ohne Vorkenntnisse über die handelnden Hauptpersonen haben zu müssen genießen. Stellt sie in sich doch eine abgeschlossene Handlung dar.

Den besonderen Reiz der Story macht ohne Frage der "Geist des Lano Estacdo" aus. Klasse, wie der ruhelose, nach den grausamen Mördern seiner Eltern suchende Bloody Fox, gleichsam als rastloser Kämpfer für Recht und Ordnung in Gestalt des Unbekannten in Szene gesetzt wird!

Gute Sprecher eine passende Geräusch- und Musikuntermalung runden das gute Gesamtbild ab.

Fazit:
Witzige Dialoge, eine spannende Handlung, etwas Herz-Schmerz und viel Abenteuer machen dieses Karl May Hörspiel zu einem der besten, das Europa jemals produziert hat.

Ollihimself
http://www.hoerspiel-rezensionen.de



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