Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Unter Geiern, Der Sohn des Bärenjägers
  Regie: Joseph Offenbach


Eintrag von Cartman (vom 17.2.2005) (weitere Einträge von Cartman)

Diese Produktion krankt meiner Meinung nach an einem schlampigen Skript.
Zwei Beispiele:
- In der ersten Szene erzählen Jemmy und Davy, daß sie sich in einer gegend befinden, in der sie sich kennengelernt haben - die Szene endet jedoch mit Davys Hinweis, daß man die Gegend nicht kenne!?!
- Als Old Shatterhand den Hüftschuß erklärt, sitzt er mit seinen Kameraden am Lagerfeuer. Die Szene endet mit seiner Aufforderung "Reiten wir." und mit Pferdegetrappel. Dem Hörer wir hier ein unmöglicher Szenenablauf vorgesetzt, da man nicht mitbekommt, wann sich die Gefährten überhaupt auf die Pferde gesetzt haben sollen.

Dennoch retten die Sprecher und die Regie, was zu retten ist. Vor allem möchte ich hier Joachim Rake als sympathischen Jemmy hervorheben, der ja in vielen Europa-Produktionen ebenfalls zu hören ist.

kein Punkt kein Punkt
Eintrag von Andy-C (vom 10.2.2004) (weitere Einträge von Andy-C)

Sehr gute, ziemlich ausführliche Adaption der Geschichte mit einem hervorragenden Winnetou/Shatterhand-Gespann (Brauer/Friedrichsen), das sogar fast an die kultischen Halver/Poelchau- und Halver/Trixner-Paarungen herankommt. Neben einem - wie immer - tollen Offenbach und einem 'mal auf der anderen Seite von Gut und Böse stehenden Benno »Firehand« Gellenbeck werden auch erste (?) Auftritte der noch jungen Gernot »Major Hoffmann« Endemann und Christoph Bantzer geboten. Die Komik ist angenehm zurückgenommen - Mays angeblich »lustige« Typen konnte ich noch nie leiden -, und eine der peinlichsten May-Kreationen, der Neger Bob, fehlt glücklicherweise ganz.
Was mich an diesem Hörspiel aber ganz entschieden stört, ist die Eile, mit der die Schauspieler ihre Zeilen herunterrasseln. Fast scheint es, als hätte sich Regisseur Offenbach nicht entschließen können, noch etwas aus dem Manuskript zu streichen, und daher - um in der Zeit zu bleiben - seine Schauspieler angewiesen schneller zu spielen (gerade bei Bantzers Wokadeh sehr gut zu bemerken). Das nimmt dem ganzen doch etwas an Atmosphäre. Trotzdem: äußerst hörenswert!

kein Punkt
Eintrag von thoschw (vom 3.5.2003) (weitere Einträge von thoschw)

Im Gegensatz zu seinem Kollegen Storjohann hält sich Heinz Dunkhase sehr getreu an die Vorgabe, lediglich Massa Bob fehlt im Figurenpersonal. Durch den Verzicht auf dramatisierende Veränderungen in der Handlung hat diese Adaption deshalb vielleicht nicht ganz die Intensität der anderen drei Produktionen mit Joseph Offenbach. Und so bestimmt die Thematik von Freundschaft und Verrat eher unaufdringlich diese makellose Produktion. Die erste Wahl in Sachen 'Bärenjäger'.

Leider ist dies die letzte Karl-May-Aufnahme der Hamburger Bühnen: Offenbach, Gellenbeck, Wüpper, Friedrichsen & Brandt kann der Hörspielfreund gemeinsam allenfalls noch in 'Der Konferenz der Tiere' nach Kästner lauschen.


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