Karl May Hörspiele
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Rezensionen / Kommentare

Der Schatz im Silbersee
  Regie: Joseph Offenbach


Eintrag von senfman (vom 18.8.2010) (weitere Einträge von senfman)

Eins der großartigsten Karl-May-Hörspiele, die es überhaupt gibt - gerade in der ungekürzten Fassung.
Und deshalb muss ich leider einen Fehler in der Datenbank korrigieren - die Phillips-Club-Sonderausgabe ist ganz und gar nicht ungekürzt, sondern entspricht den üblichen LP- und MC-Fassungen. Also Finger weg, wenn ihr sie bei ebay ersteigern wollt - die Enttäuschung gerade angesichts der hohen Qualität der gekürzten Szenen wäre sehr groß.
Über das Hörspiel selbst kann wohl kaum etwas gesagt werden, dass nicht schon gesagt wurde - eine Spitzenleistung.


Eintrag von Torsten Kühler (vom 4.7.2007) (weitere Einträge von Torsten Kühler)

Das hier vorgestellte Hörspiel „Der Schatz im Silbersee“ (Regie: Joseph Offenbach) ist vergleichbar mit „Der Schatz im Silbersee. Folge 2“ (Regie: Konrad Halver / erschienen bei Europa) und „Der Schatz im Silbersee“ (Produktion und Regie: Kurt Vethake / erschienen u.a. bei Maritim).

Ich kenne von diesem Hörspiel leider nur die gekürzte Fassung die u.a. als MC bei Karussell erschienen ist.

Wie auch die oben genannten Produktionen beginnt das Hörspiel mit einem Treffen der Westmänner um Old Firehand mit Winnetou, dieser berichtet vom Schicksal der Freunde Old Shatterhand und Hobble Frank, die in die Hand der Utahs gefallen sind. Deren dortige Zweikämpfe werden nur kurz angerissen und nicht wie in der Halver-Fassung ausführlich beschrieben. Viel bedauerlicher ist es eigentlich, dass die Geschichte überhaupt erst hier anfängt und so die Geschehnisse auf dem Dog-fisch und der Kampf um Buttlers Farm entfallen.

Absoluter Höhepunkt des Hörspieles sind die beiden Darsteller Fritz Wagner als Tante Droll und Joseph Offenbach als Hobble-Frank, deren Dialoge absolut gelungen sind. Old Shatterhand dagegen mit der Stimme von Volker Brandt ist nur eine weichgespülte Version der Mayschen Figur und in der Szene als die Westmänner - inkl. Winnetou und Old Shatterhand - überfallen und überwältigt werden, wirkt er richtig hysterisch.

Die Hörspielinszenierung ist sehr gelungen, unterhaltsam und stellenweise richtig lustig. Schade, dass es die ungekürzte Fassung dieses Hörspiels, nur auf Schallplatte gibt. Leider bemerkt man die Kürzungen an einigen dilettantischen Schnitten nur zu gut. Trotzdem gilt: Von den oben erwähnten drei Silbersee-Hörspielen ist es dieses das Beste.

kein Punkt
Eintrag von JennyFlorstedt (vom 4.1.2007) (weitere Einträge von JennyFlorstedt)

Die im Vergleich zur ursprünglichen Produktion arg gekürzte Karussell-MC-Fassung leidet entschieden unter den kürzungsbedingten Schwächen.

Die Handlung setzt ziemlich abrupt mit einem Gespräch zwischen Old Firehand und Tante Droll ein, wobei man die Namen der Sprecher erst relativ spät erfährt. Beide erwarten die Rückkehr Winnetous, der offensichtlich die Utehs ausspäht. Diese haben das Kriegsbeil ausgegraben, vier bleiche Gefangene gemacht und zwei davon getötet. Das berichtet Winnetou. Und während er noch erzählt, dass die beiden noch lebenden Gefangenen Old Shatterhand und Hobble-Frank sind, kommen diese schon vergnügt angeritten. Sie haben sich selbst befreit. Nach einer kurzen Besprechung (Old Firehand berichtet von seinen vierig Gefährten und der Absicht eine Silbermine auszubeuten; Shatterhand und Frank erzählen, wie sie die Gottesurteil-Zweikämpfe gewannen und auch gleich noch von dem mysteriösen Schatz im Silbersee), trennen sich die Gruppen wieder, um den verfolgenden Utehs eine Falle zu stellen.
Falle gelingt, Utehs rauchen Friedenspfeife, fühlen sich nicht daran gebunden und setzen die Verfolgung fort. Man nimmt sich gegenseitig gefangen, befreit sich, verrät und verfolgt sich.
Am Silbersee treffen jednefalls die Utehs, die den Schatz auch gern hätten, pünktlich ein, um - samt Schatz - von einer ausgeklügelten Falle in die Tiefe des Sees gerissen zu werden.

Einige Ungereimtheiten bleiben: Über die beiden toten Gefährten von Shatterhand und Hobble-Frank wird kein Wort weiter verloren. Wollen wir hoffen, dass es nicht Jakob Pfefferkorn und David Kroners waren, die im Buch mit Frank und Shatterhand unterwegs waren. Cornel Brinkley wird erwähnt und als großer Schurke beschrieben, taucht aber nicht auf.
Der Landerwerb (dann eben doch Silbermine, wenn der Schatz fort ist) vom Häuptling der Timbabatschen dagegen klingt wie glatte Erpressung.

Eine Sparfassung, die in dieser Zusammenstellung nur drei Punkte verdient.


kein Punkt kein Punkt
Eintrag von Cartman (vom 21.2.2005) (weitere Einträge von Cartman)

Leider ein Schwachpunkt dieser Karl-May-Reihe mit Volker Brandt als dem wohl unsympathischsten Old Shatterhand aller Produktionen. (Bildete er in Winnetou noch ein gutes Team mit Charles Brauer, beschränkt er sich hier meistens darauf, dem armen Hobble-Frank den Mund zu verbieten oder großmäulige Reden zu führen.)

Leider merkt man, daß hier Teile der Philips-Singles fehlt und die Handlung sehr abrupt einsetzt. Auch Offenbachs Dialogregie kann dem schwachen Skript (gegenüber anderer Silbersee-Bearbeitungen) keinen wahren Glanz verleihen.

Schade um gute Sprecher wie Brauer, Offenbach oder Erik Brädt, dessen Häuptling Nanap-neav eine totel verschenkte und überflüssige Figur ist.. Einzig die lustigen Charaktere Hobble-Frank, Tante Droll und der schlafmützige To-oktay bieten gute Unterhaltung.

kein Punkt kein Punkt
Eintrag von thoschw (vom 13.12.2004) (weitere Einträge von thoschw)

Mitunter ist die erstklassige Adaption etwas zu reduziert spartanisch: Von der Überfülle der Romancharaktere sind nur die wesentlichen Figuren übrig geblieben, Westleute wie Jemmy & Davy werden nicht einmal erwähnt, von Klein-Ellen ganz zu schweigen. Der Ingenieur Patterson hingegen fehlt nur in der LP-Fassung, auf der neben der 1. Folge auch die 1. Seite der 5. Single "An die Utahs verraten" herausgeschnitten wurde.

Die Dramatisierung kristallisiert aus der im Vergleich zu 'Winnetou' weniger tiefsinnigen Vorlage die Thematik der Massenvernichtung heraus und akzentuiert dabei die fantatische Züge des Großen Bären, als komischer Kontrapunkt dazu lassen Joseph Offenbach und Fritz Wagner ihren sächsischen Humor ungebremsten freien Lauf.

Die definitive 'Silbersee'-Aufnahme: hier wären eigentlich sechs Punkte zu vergeben. Auch hier wäre die vollständige Wiederveröffentlichung aller 6 Singlefolgen als CD sicherlich eine mehr als gute Idee.

[Bearbeitung eines Eintrags vom 5.5.2003]


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